Entscheidender Schritt bei der neuen Loischkopfbahn erfolgt

VN / 24.09.2025 • 07:40 Uhr
Bergbahnen Brandnertal, neue Loischkopfbahn
Das Seil hat die Bergstation der neuen Loischkopfbahn erreicht. Bilder: VN/JUN

Beim Bau der Loischkopfbahn in Bürserberg geht es in großen Schritten voran. Das Seil wurde eingezogen, was jedoch gar nicht so einfach ist. Die VN hat sich davon ein Bild gemacht.

Bürserberg Mit einem entscheidenden Schritt ist der Neubau der Loischkopfbahn nähergerückt: Das neue Förderseil für die 10er-Gondelbahn der Firma Doppelmayr wurde eingezogen. Das Seil ist das Herzstück der Bahn – ohne dieses geht nichts. Erst danach können die 40 Gondeln geliefert, zusammengebaut und eingehängt werden. Der Seileinzug ist eine logistisch sowie technisch hochkomplexe und gleichzeitig sehr schwierige Arbeit.

Bergbahnen Brandnertal, neue Loischkopfbahn
An der einseitigen Mittelstation.
Bergbahnen Brandnertal, neue Loischkopfbahn
54 Millimeter dick ist das Seil.

Begonnen wird zunächst mit einem sehr dünnen Seil, das nach und nach ein immer stärker werdendes Seil nachzieht, bis schließlich das 54 Millimeter dicke Förderseil eingezogen werden kann. Es bringt 38 Tonnen auf die Waage und ist 3,7 Kilometer lang. Ein direktes Auflegen auf die Rollen wäre aufgrund seines Gewichts unmöglich, deshalb erfolgt der Einzug mittels Seilwinde in mehreren Runden. Wichtig ist, dass das Förderseil niemals den Boden berührt, sondern stets in der Luft geführt wird, um Beschädigungen oder Verschmutzungen zu vermeiden.

Bergbahnen Brandnertal, neue Loischkopfbahn
3,7 Kilometer Seil müssen durchgezogen werden.

Das Förderseil wird rückwärts eingezogen – von der Talstation hinauf zur Bergstation und dann wieder talwärts zur Mittelstation. Am Ende werden die beiden Enden miteinander verspleißt. Diese „Nahtstelle“ ist rund 40 Meter lang. Die einzelnen Stränge der jeweiligen Enden werden ineinander verwoben, während das Seil bereits unter voller Spannung steht. Daher ist das Verspleißen nicht ungefährlich.

Bergbahnen Brandnertal, neue Loischkopfbahn
Mittels Seilwinde wird das Seil ausgegeben.
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Das Seil wird rückwärts eingezogen und erreicht erst auf dem Weg hinunter die Mittelstation.

Parallel dazu laufen die Bauarbeiten an den drei Stationen weiter. In der Talstation entstehen neben einem Info- und Merchandise-Shop auch Büros und eine WC-Anlage. Die Pistenbullygarage und das Mitarbeiterhaus werden auf der Talstation in Holzbauweise gebaut. Auch die Bauarbeiten bei der Bergstation sind schon weit fortgeschritten. Eine Gastronomie ist dort aber nicht geplant. Die Mittelstation wird nur einseitig angefahren. Hier kann man bergauf zwar aussteigen, jedoch nicht bergab einsteigen. Wer runter möchte, muss die Ehrenrunde über die Bergstation drehen.

Bergbahnen Brandnertal, neue Loischkopfbahn
So schaut derzeit die neue Bergstation aus.
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Das ist die neue Talstation.

Spezielle Gondeln

Insgesamt investieren die Bergbahnen Brandnertal 27 Millionen Euro in das Projekt. In wenigen Wochen treffen die neuen Gondeln ein: Unter den 40 Kabinen befinden sich spezielle Bike-Caps, die bis zu acht Fahrräder transportieren können. Die Bike-Caps sind offene Gondeln, die eine Radaufhängung haben. Trotz, dass die Bauarbeiten im Zeitplan liegen, gibt es keinen fixen Eröffnungstermin. Zum Start in die Wintersaison sollte die Bahn aber fertiggestellt sein.

Bergbahnen Brandnertal, neue Loischkopfbahn
Marketingleiterin Viviane Seils erklärt die Herausforderungen beim Einziehen des Seils.
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Mit dem Drallhalter behält das Seil seine Form und verdreht sich nicht.
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Da der Drallhalter nicht durch die Mittelstation fahren kann, muss dieser am anderen Ende wieder eingehängt werden.
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Die Arbeiter müssen den Drallhalter wieder ans Seil montieren.
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Die Bergstation hat große Fenster mit Blick auf das Zimba-Massiv.
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Bald werden die Gondeln eingehängt.
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Insgesamt 19 Stützen wurden montiert.
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Ein Bergrestaurant wird es an der Bergstation nicht geben.
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Die Talstation wird künftig auch über ein Mitarbeiterhaus und eine Pistenbullygarage verfügen.
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Teilweise wurde schon mit dem Innenausbau begonnen.
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Das Förderseil wird erst zum Schluss gespannt.
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Über dem Nebel…