Zwei neue Ritter aus Vorarlberg – Was man dafür mitbringen muss

VN / 29.09.2025 • 09:28 Uhr
Zwei neue Ritter aus Vorarlberg – Was man dafür mitbringen muss
Konrad Ortner und Norbert Sieber wurden bei der Investitur am Wochenende offizielle Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Die Aufnahme als Ritter oder Dame in den Orden vom Heiligen Grab zu Jerusalem setzt klare Voraussetzungen voraus.

Darum geht’s:

  • Zwei neue Ritter aus Vorarlberg.
  • Finanzielle Beiträge und soziales Engagement von Mitgliedern erwartet.
  • Ritterorden unterstützt Christen im Heiligen Land.

Von Katja Grundner

Bregenz Seit Samstag gibt es zwei neue Ritter in Vorarlberg: Konrad Ortner, Gemeindeamtsleiter Götzis, und Norbert Sieber, Landwirt und Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat (ÖVP). Durch die Investitur in der Pfarrkirche Herz Jesu in Bregenz wurden sie offiziell Teil des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Doch die langjährigen Mitglieder Frederick Lins, leitender Komtur von Bregenz, und Abt Vinzenz Wohlwend, Prior der Komturei, wissen: Neben einem starken Glauben muss man als Ritter oder Dame Einsatz und Opferbereitschaft zeigen. Denn zum Auftrag des Ordens gehört es, Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsprojekte im Heiligen Land zu unterstützen.

Zwei neue Ritter aus Vorarlberg – Was man dafür mitbringen muss
Norbert Sieber bei der Investitur mit dem österreichischen Statthalter Werner Johler. kathbild.at / Franz Josef Rupprecht
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Konrad Ortner bei der Investitur mit Erzbischof Franz Lackner. kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Fakten und Zahlen:

  • Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem ist neben dem Malteserorden der einzige Ritterorden mit offizieller Anerkennung durch den Heiligen Stuhl. 
  • Er zählt weltweit rund 30.000 Mitglieder in 44 Ländern.
  • Bei der diesjährigen Investitur wurden insgesamt elf österreichische Kandidaten in den Ritterorden aufgenommen.
  • In Vorarlberg engagieren sich nun 34 Mitglieder, darunter sechs Frauen.
Zwei neue Ritter aus Vorarlberg – Was man dafür mitbringen muss
Abt Vinzenz Wohlwend und Frederick Lins sind langjährige Mitglieder des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem. VN/Grundner

Investitur als wichtigstes Fest

Um Ordensritter oder -dame zu werden, muss man von einem bestehenden Mitglied dazu eingeladen werden. Zu den Kriterien für die Aufnahme zählen gelebter Glaube, soziale Verantwortung, Liebe zum Heiligen Land und der Wille, sich aktiv einzubringen. “Grundsätzlich gibt es zwei Grundpfeiler in der Ritterschaft: Einerseits das persönliche Wachstum im Glauben und andererseits die gegenseitige Stärkung, also die Unterstützung der Christen im Heiligen Land”, erklärt Frederick Lins (45) aus Feldkirch. Dieser Ordensauftrag spielt auch in der Investitur eine zentrale Rolle.

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Die Investitur zählt im Ritterorden zum wichtigsten Fest des Jahres. Zu diesem Anlass fanden sich heuer mehr als 250 Ordensritter und -damen in Vorarlberg ein. Neue Kandidaten werden dort nach einer rund einjährigen Vorbereitungszeit feierlich als Mitglieder aufgenommen. Dazu legen sie das Versprechen ab, Christus zu folgen und den Ordensauftrag zu erfüllen.

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Abt Vinzenz Wohlwend und Frederick Lins: Bei liturgischen Feiern tragen die Mitglieder weiße und schwarze Mäntel, auf denen über dem Herzen das Jerusalemkreuz abgebildet ist. kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

Finanzielle Opfer

Mit der Aufnahme in den Ritterorden werden neben sozialem Engagement auch finanzielle Beiträge für den guten Zweck erwartet. Nach einem einmaligen Aufnahmebeitrag sind regelmäßige Jahresopfer von mindestens 484 Euro zu entrichten. Der Durchschnitt soll jedoch das Dreifache geben. “Wir haben Mitglieder aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten, deshalb ist die Summe individuell. Sie soll nicht so klein sein, dass man es nicht spürt, sondern im Sinne eines Opfers etwas in einem auslösen”, sagt Abt Vinzenz Wohlwend (56) aus Bregenz. Zusätzlich wird durch Veranstaltungen, Projekte und Rundrufe Geld gesammelt. Erst vor Kurzem hat die österreichische Statthalterei durch Mitglieder und Außenstehende 100.000 Euro zusammengetragen. Das gesamte Geld wird für Hilfsprojekte im Heiligen Land verwendet.

Zwei neue Ritter aus Vorarlberg – Was man dafür mitbringen muss
Unter anderem wird durch den Verkauf von Produkten aus dem Heiligen Land in Österreich Geld gesammelt. Sandra Tauscher

Hilfe im Heiligen Land

Die Hauptzielgruppe der spirituellen und humanitären Organisation sind Christen im Heiligen Land. In Jerusalem beläuft sich ihre Zahl laut dem Ritterorden auf rund ein Prozent der Gesamtbevölkerung. Doch der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina veranlasst immer mehr Christen, ihre Heimat zu verlassen. “Das möchten wir verhindern. Damit das Christentum dort erhalten bleibt, wo es herkommt”, sagt Abt Vinzenz Wohlwend.

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Opfergang: Das Geben von Spenden für die Christen im Hl. Land zählt zu den wichtigsten Aufgaben des Ritterordens. kathbild.at / Franz Josef Rupprecht

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Für viele Christen in Israel, Ostjerusalem und im Westjordanland galt der Tourismus als Lebensgrundlage. Da dieser aufgrund der Konflikte zum Erliegen gekommen ist, wird die Arbeitslosigkeit in den christlichen Gemeinden auf 70 Prozent geschätzt. “Viele Familien sind nicht einmal mehr in der Lage, das Schulgeld zu bezahlen”, verdeutlicht Frederick Lins. Neben akuter Nothilfe verwendet der Ritterorden das gesammelte Geld, um für Christen im Heiligen Land Ausbildungsmöglichkeiten zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen.

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(VN)