Bewährte Partner bauen in Hittisau

Morscher Bauprojekte und Wohnbauselbsthilfe errichten Anlage mit 18 Wohnungen
Hittisau Nach vielen Monaten in tiefster Talsohle “zieht der Wohnbau wieder an”. Jüngstes Indiz dafür: Die langjährigen Partner Morscher Bauprojekte und die Wohnbauselbsthilfe luden kürzlich in Hittisau zum Spatenstich für eine Anlage mit 18 Einheiten.
Der Zeit weit voraus
Damit setzen die beiden Partner eine vor rund 20 Jahren begonnene Zusammenarbeit mit einem bewährten Modell fort. “Als ich 1999 die Firma gründete”, so Günter Morscher, “war der Bregenzerwald – was gemeinnützigen Wohnbau betrifft – ein weißer Fleck”. Ihm war bewusst, dass dieser Zustand nicht mit großen Wohnanlagen zu beheben sein würde, also suchte er nach einem Konzept, das Gemeinnützigkeit (Wohnbauselbsthilfe) und Eigentum (Morscher) verband, dabei dörfliche Strukturen nicht “erschlug” und damit auch mehr und mehr Akzeptanz bei den anfangs skeptischen Gemeinden fand.

Wenn heute immer lauter gefordert wird, gemeinnützigen Wohnbau durch “Quoten” zu forcieren, dann rennt die Politik bei diesen Partnern offene Türen ein, denn hier war der Fokus von Anfang an auf einen ausgewogenen Mix von Eigentums-, Miet- und Mietkaufwohnungen gerichtet.
Bregenzerwald erobert
“Als wir in Krumbach vor fast 20 Jahren unser erstes gemeinsames Projekt planten”, erinnert sich Morscher, “gab es in der Region keine zwei Dutzend gemeinnützigen Wohnungen. Eine Erhebung des Landes wies 2010 gemeinnützige Wohnungen lediglich in Langenegg, Sulzberg und Schwarzenberg aus, alle anderen 19 Gemeinden waren ‚mietwohnungsfrei‘.”

Das hat sich geändert, seit die Wohnbauselbsthilfe – fast immer gemeinsam mit Morscher – begann, den Bregenzerwald zu erobern.
Heute gibt es auch Anlagen in Krumbach, Egg, Alberschwende, Langen, Schnepfau, Doren, Riefensberg, Hittisau, Mellau und Sulzberg-Thal – und jetzt kommt eine weitere hinzu: In Hittisau war Spatenstich für das nächste Projekt.
Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?
Während anfänglich viel Überzeugungsarbeit notwendig war, hat sich das inzwischen grundlegend geändert und regelrecht gedreht, denn jetzt kommen sogar Gemeinden auf den Bauträger zu und loten Möglichkeiten für die Errichtung einer Wohnanlage in ihren Gemarkungen aus.

Was hat diesen Meinungsumschwung bewirkt? Worin liegt das Erfolgsgeheimnis dieses Modells? Zum einen am ausgewogenen Mix: In Absprache mit der jeweiligen Gemeinde wird der Bedarf erhoben und dann entschieden, wie die Wohnungen als Eigentums-, Miet- oder Mietkauf-Einheiten vergeben werden. Dabei, so Morscher, “besteht bei den Wohnungen kein Unterschied in der Qualität – egal ob Eigentum oder Miete”. Von außen sei nicht erkennbar, ob die Bewohner Eigentümer oder Mieter sind.
Zum andern ist es die höchste Qualität und Nachhaltigkeit der Projekte: “Beide Häuser, die nach zweijähriger Bauzeit im Herbst 2027 bezugsfertig sein werden, sind nach Energiestandard klimaaktiv Gold konzipiert. Die Bauweise spart sowohl bei der Errichtung als auch beim Betrieb Ressourcen und Kosten”, so der Bregenzerwälder Passivhaus-Spezialist. Und Wohnbauselbsthilfe-Geschäftsführer Thomas Schöpf ergänzt: “Wir freuen uns auf ein weiteres klimaschonendes Wohnhausprojekt im Bregenzerwald.”
Die Planer, HK Architekten, Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH, haben in das Vorhaben die höchsten Standards einfließen lassen: Die innovative Hybridbauweise vereint regionales Holz mit tragenden Stahlbetonstrukturen. Innen sorgen Dreifachverglasung, starke Wärmedämmung und Komfortlüftungsanlage für eine angenehme Atmosphäre. Geheizt wird mit einer effizienten Kombination aus Wärmepumpe, Exergiemaschine und Photovoltaik. STP

