Ein ungewöhnlicher Verkostungsabend

Heimat / HEUTE • 15:41 Uhr
VSOV-Präs. Willi Hirsch, Sabine Oberhölleer, Josef Vonach, Hans Peter und Schwester Christine Tauber.
VSOV-Präs. Willi Hirsch, Sabine Oberhöller, Josef Vonach, Hans Peter und Schwester Christine Tauber.Arno Meusburger

Französische Schaumweine gab es beim Sommelierverein mit oder ohne Früchte zu verkosten.

Feldkirch “So etwas haben wir noch nie gemacht”, stellte Sommeliervereinspräsident Willi Hirsch am Ende der jüngsten Veranstaltung fest. Er bedankte sich bei Diplomsommelier Josef Vonach für die Idee, trockene Schaumweine aus acht französischen Regionen zu verkosten und bei der Gelegenheit gleich festzustellen, wie sie zu fünf verschiedenen Früchten passen. “Im Grunde genommen müsste man so etwas in die Sommelierausbildung aufnehmen”, meinte der seit etlichen Jahren als Ausbildner tätige Hirsch.

Cremant Verkostung
Ingeborg Gütl, Thomas und Simon Walch (“Walserberg”) und Ingrid Rieder.

Im Lauf des Abends habe sich gezeigt, dass die Beurteilung der Paarung von Schaumweinen und den damit kombinierten Erd-, Heidel- und Himbeeren sowie weißen Trauben und Melone eine Herausforderung ist und die Meinungen auch gehörig auseinandergehen. Als Aperitif spendierte der Vereinspräsident eine aus der VSOV-Reise 2023 ins Elsass mitgebrachte Magnum von Boeckel. Und zwar mit “Crémant”, der laut Vonach mit weniger als bei Champagner üblichen sechs Bar Druck ausgebaut wird. Dadurch werde er am Gaumen “cremiger”, also angenehmer für Lippen und Gaumen und habe von daher auch seinen Namen. Und “Champagner” dürfen ja ohnehin nur Schaumweine heißen, deren Trauben in der Champagne gewachsen sind.

Klaus Tusch, Regine und Roland Frick.
Klaus Tusch, Regine und Roland Frick.

Für die “Crémant”-Verkostung im Feldkircher Hotel “Montfort” hatten Vonach und Christine Tauber Schaumweine aus allen acht “AOP”s ausgewählt. Das Kürzel steht für “Appellation d’Origine Protégée” und steht für die höchste Qualitätsstufe bei französischen Weinen. In die Gläser kamen Produkte aus dem Burgund (“Origines Blanc” von Parigot & Richard sowie “Brut Prestige” von Moillard Grivot), dem Elsass (“Bernard Haas & Fils Kaysersberg”), dem nördlichen Rhonetal (“Brut” von Cote Cairn), dem Bordeaux (“Premius blanc Brut”), dem Jura (“Rosé Extra Brut” von Tissot Bénédicte et Stéphane), Savoyen (“Savoie Brut”, Domaine Jean Vullien & Fils), Limoux (“Grande Cuvée 1531 de Aimery Réserve Brut” von Sieur d’Arques) und der Loire (Bellevigne des Châteaux, Seigy).

Veronika Mile (
Veronika Mile (“Hofkellerei Vaduz”) und Julia Diem.

Zu den Crémants stellte der ausgesprochen weinkompetente Josef Vonach fest, dass diese “gewaltig aufgeholt haben und zu Hidden Champions geworden sind”. Weil sie so gut seien, gingen 80 Prozent in den Export. Der oft auch preislich höher angesiedelte Champagner könne sich also “warm anziehen”. Zu jedem Schaumwein gab der bei der Vorbereitung der Veranstaltung von Christine und Hans Peter Tauber unterstützte Diplomsommelier bekannt, wie viel Prozent von welchen Trauben verwendet und wie viele Flaschen im Vorjahr verkauft wurden.

Marcel Böhler, Ursula Schnell und Brigitte Karu.
Marcel Böhler, Ursula Schnell und Brigitte Karu.

Um einen Eindruck von den Wahrnehmungen der TeilnehmerInnen zu bekommen, gab es eine Tabelle für mehrere Bewertungsnotizen: Ganz links nach der für Weine bewährten zwanzig Punkte für die Crémants alleine, danach zwischen einem und fünf Punkte fürs Harmonieren der Crémants mit den Früchten. Zuerst galt es, eine der Früchte in den Mund zu nehmen und sie leicht zu zerkauen, danach einen Schluck des jeweiligen Schaumweins hinzuzugeben. “Das ergibt ganz unterschiedliche Süße-Säurespiele, zur besseren Vergleichbarkeit haben wir auf Rosés verzichtet”, stimmte Vonach die Teilnehmer auf den Abend ein. Die Bewertungsbögen werden analysiert und das Ergebnis bei der Jahreshauptversammlung Ende November bekanntgegeben.

Nach der Verkostung gab es eine kulinarische sTärkung.
Nach der Verkostung gab es eine kulinarische Stärkung.

Während Vonach den Abend mit französischer Musik aus der Box einleitete, hatte VSOV-Präsident Hirsch das Schlusswort. “Es ist ein ganz toller Abend gewesen, dabei war er doch nur der Ersatz für die im April ausgefallene Veranstaltung zum Thema Rosé.” Großes Lob hatte er auch für Dieter und Sabine Oberhöller als Gastgeber. AME

Fünf Früchte standen für die Aromenpaarung bereit.
Fünf Früchte standen für die Aromenpaarung bereit.
Ein Früchte-Potpourri.
Ein Früchte-Potpourri.
Zur Abrundung gab es noch ein Dessert.
Zur Abrundung gab es noch ein Dessert.