Sterneköchin Sigi Schelling kochte in Hittisau

Wälder Starköchin wurde in der Hittisauer Krone zur Genuss-Botschafterin 2025 gekürt.
Hittisau Vor zehn Jahren rief Genussziele-Chefredakteur Hannes Konzett das Genussfestival Alpen ins Leben, und zum zehnjährigen Jubiläum wird dieses Festival, das zu den größten seiner Art im Alpenraum zählt, besonders intensiv gefeiert. Zwei Monate lang, vom 1. September bis 31. Oktober, gibt es im ganzen Land fünf Dutzend Events, und Gourmets können vom Bodensee bis zum Arlberg und vom Vorderwald bis ins Montafon exquisite Gaumenfreuden genießen.

Highlight in der Hittisauer Krone
Ein Highlight dieser “Marathonserie” stand dabei in der Krone in Hittisau auf dem Programm, wo die aus Hittisau stammende Starköchin Sigi Schelling gemeinsam mit ihrem Team und dem Küchenteam des Wälder Haubenlokals nicht nur ihre Gäste verwöhnte, sondern anlässlich ihres Abstechers in ihre Heimatgemeinde von Hannes Konzett auch als Vorarlbergs Genuss-Botschafterin des Jahres 2025 ausgezeichnet wurde. Die Patronin im Sterne-Restaurant Werneckhof tritt damit in große Fußstapfen, denn 2024 war diese Auszeichnung keinem Geringeren als Dieter Koschina verliehen worden.

Einem Lehrer nachgefolgt
Koschina war nicht nur als Vorarlberger Genuss-Botschafter ihr Vorgänger, beim Dornbirner Starkoch, der im Restaurant Vila Joya in Albufeira/Portugal zwei Michelin-Sterne erkocht hat, absolvierte sie auch ein Praktikum und konnte dabei von ihrem Lehrer, ihrem Vorarlberger Landsmann, viel lernen.

Das Vila Joya war eine wichtige Sprosse ihrer Karriereleiter, auf der sie schon früh zu klettern begann: Schon als junges Mädchen – so ist in ihrer Biografie zu lesen – war Sigi am liebsten in der Küche, wo sie ihre Mama “machen ließ”. Hefezopf und Kuchen hat sie fürs Frühstück gebacken und ihr Berufswunsch, “wie ein Profi kochen zu können”, stand schon in frühester Jugend fest.

Und diesen Traum verfolgte sie konsequent: Sie absolvierte eine Lehre im Hittisauer Ochsen und ging dann für neun Jahre zu Thomas Scheucher ins Guth in Lauterach. Praktika bei Hans Haas im “Tantris”, bei Lisl Wagner-Bacher in Mautern an der Donau und bei Dieter Koschina folgten, und 2006 war sie am Ziel ihrer Träume: die ersehnte Anstellung bei Hans Haas im Kultrestaurant Tantris. Ein Jahr später war sie bereits Sous-Chefin und wurde 2015 als Sous-Chefin des Jahres ausgezeichnet. Als der Tiroler Starkoch 2021 seine verdiente Pension antrat, sagte Sigi über ihn: “Vom Chef habe ich alles gelernt, was es zu lernen gibt.” Hans Haas gab das Kompliment zurück: “Wir verstanden uns blind.”

Die Pensionierung ihres Chefs war für sie das Signal, ein neues Kapitel in ihrer Karriere aufzuschlagen: Sie machte sich selbständig und ging eine neue Herausforderung an. Sie modernisierte den traditionsreichen Werneckhof in München-Schwabing und startete fulminant durch.

Vielfach ausgezeichnet
Michelin verlieh Sigi Schelling schon im ersten Jahr im Werneckhof einen Stern, der Feinschmecker kürte sie zur Köchin des Jahres, ebenso der Schlemmer-Atlas. 2023 listete sie Gusto, Österreichs größtes Kochmagazin, in den Top 10 der spannendsten Neuzugänge, und Gault Millau führte sie als Aufsteigerin des Jahres.

In jeder Hinsicht gerechtfertigt
Gemeinsam mit ihrem Team aus München und der Krone-Mannschaft mit Küchenchef Michael Garcia Lopez und Hausherrin Helene Nußbaumer zauberte sie ein exklusives Menü auf die Teller. Für das Personal gab es nach getaner Arbeit das “Wälder Nationalgericht” – Käsknöpfle in Michelinstern-Qualität. STP

