Ministerium adelt Passivhaus-Wohnanlage in Mellau

Auszeichnung “Klimaaktiv Gold” für Morscher-Projekt.
Mellau Auszeichnungen sind für Morscher Bauprojekte keine Einmaligkeit – das bestätigen unter anderem zwei Energy Globe Awards, die im neuen Büro in Mellau stehen. “Meines Wissens sind wir das einzige Unternehmen im Land, das diese Trophäe schon zweimal erhalten hat”, verweist der Passivhaus-Spezialist Günter Morscher auf zwei Auszeichnungen, zu denen sich jetzt eine weitere gesellte: Landesrat Marco Tittler und Martin Ploß (Energieinstitut) überreichten in den Morscher-Büroräumlichkeiten die vom Ministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus verliehene Auszeichnung “klimaaktiv Gold Standard”. Ein “Ritterschlag”, die höchste Auszeichnung, die für Gebäude vergeben wird.

Der krönende Abschluss
Und es war mehr als eine Auszeichnung, es war ein krönender Abschluss der “Aktionstage” in der Anlage, die Morscher Bauprojekte gemeinsam mit der Wohnbauselbsthilfe umsetzte. Als “Ouvertüre” zur Verleihung gab es im Rahmen der Reihe “Passivhaus on Tour” ein Expertentreffen, zu dem Morscher Bauprojekte gemeinsam mit dem Passivhaus-Institut und Passivhaus Austria nach Mellau eingeladen hatte.

In einer Vorreiterrolle
Themen waren energieeffiziente Architektur, gemeinnütziger Wohnbau, Lüftung mit Wärmerückgewinnung und innovative Energieversorgung. Themen, bei denen Morscher seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle hat und die er mit kongenialen Partnern umsetzt. Ehrensache, dass diese wichtigen Partner auch zur Verleihung der Auszeichnung geladen waren und dort auch zu Wort kamen.

Interessante Statements
Dabei kamen in einer kleinen Talkrunde interessante Gedanken zur Sprache. Hermann Kaufmann – von ihm sagt Morscher, dass er “ein einzigartiges Gespür dafür hat, wo ein Haus wie hingestellt werden muss” – brach dabei eine Lanze für den gemeinnützigen Wohnbau, dem zu Unrecht das Image eines “Wohnbaus zweiter Klasse” anhaftet. Im Gegenteil, so der international erfolgreiche Experte; der gemeinnützige Wohnbau sei heute dem privaten Wohnbau, was die Qualität anlangt, mehr als ebenbürtig und hinsichtlich Nachhaltigkeit vielfach sogar voraus. Kaufmann führt das darauf zurück, dass der Kostendruck im privaten Wohnbau leicht den Blick auf die Nachhaltigkeit verlieren lässt und dazu verleitet, beim Bau zu sparen – auf Kosten höherer Betriebskosten. Und das über Jahrzehnte, denn im Wohnbau gehe man davon aus, dass ein Objekt “für mindestens zwei Generationen” gedacht ist.

Martin Ploß pflichtete dieser Gesamtrechnung bei: “Die Projekte von Morscher Bauprojekte zeigen, dass höchste energetische Qualität nur sehr geringe Mehrkosten verursacht”, dieser Aufwand aber über geringere Betriebskosten mehrfach wettgemacht wird.

Dem Bedarf anpassen
LR Tittler verwies darauf, dass “der Wohnbau ganz sicher schon bessere Zeiten erlebt habe”, dass aber Forderungen nach “Bauen auf Teufel komm raus” die angespannte Lage nicht verbessern könnten. Vielmehr müsse die Bauleistung bestmöglich dem Bedarf angepasst werden.
Hier hakt Thomas Schöpf, Geschäftsführer der Wohnbauselbsthilfe, ein: Das ausgezeichnete Projekt “In der Mellen” sei ein Musterbeispiel für eine optimale Abstimmung, denn hier wurden schon im Zuge der Planungen der Bedarf ausgelotet und die 25 Wohnungen in den drei Objekten entsprechend gewidmet: 13 Einheiten sind Eigentum, fünf gemeinnützig und sieben sicherten sich Mellauer Betriebe als Mitarbeiter-Unterkünfte.
Worauf Morscher und Schöpf besonderen Wert legen: Es gibt keinerlei Unterschiede in Qualität und Ausstattung für diese drei Typen, von außen sind Miet- und Eigentumswohnungen nicht als solche erkennbar. STP