Mit zweifacher Überzahl: Maak köpfte Lustenau zu Last-Minute-Sieg

Austria Lustenau siegt bei Rapid II in der Nachspielzeit dank eines Maak-Treffers. In der zweiten Hälfte kassieren die Hütteldorfer gleich zwei Ausschlüsse, die doppelte Überzahl kann die Austria lange nicht ummünzen. Der Kapitän avanciert zum Retter.
Wien Eine Überzahl von zwei Mann reichte am Ende für Austria Lustenau gerade so, um bei Rapid II einen Sieg zu holen. Grund dafür: Matthias Maak, der in der sechsten Minute der Nachspielzeit eine Ecke zum 2:1 einköpfte. Es ist der erste Sieg in Hütteldorf seit August 2021 – und ein stark erzitterter sowieso.
Schlechter Start
Maak ersetzte den gesperrten William in der Innenverteidigung, Mame Wade fehlte erkrankt, für Nico Gorzel kam das Spiel nach seiner OP noch zu früh. So rückte Jack Lahne im Vergleich zur 0:1-Niederlage in St. Pölten auf Rechtsaußen, Seydou Diarra ins Zentrum und Lenn Jastremski begann im Sturm.
Die Lustenauer im trotz der furchtbaren Anstoßzeit wirklich gut gefüllten Auswärtssektor waren gut aufgelegt, zeigten zu Beginn des Spiels eine Choreografie zu Ehren des vor 16 Jahren verstorbenen Union-Nord-Gründungsmitglieds Simon Wüsthoff. Ansonsten herrschte im Stadion freilich eine trostlose Stimmung, gerade einmal 260 Zuschauer fanden in den Wiener Westen. Am Feld fanden die Gäste überhaupt nicht gut ins Spiel, in der Defensive passte die Zuordnung überhaupt nicht, Pius Grabher rettete schon in der fünften Spielminute auf der Linie gegen Ensar Music. In der zwölften Minute brauchte es die Fingerspitzen von Domenik Schierl, der den Ball gegen Moulaye Haidara noch irgendwie an die Latte lenkte (12.). Rapids Lorenz Szladits war nur kurz darauf mit Gelb gut bedient, nachdem er mit offener Sohle gegen Robin Voisine eingestiegen war.

Dass bei gegnerischen Angriffen hinten mitunter zu kopflos agiert wurde, rächte sich in Minute 21. Bei einer Ecke passte die Zuordnung nicht, der Ball landete bei Dalibor Velimirovic, dessen Schuss lenkte Voisine zwar noch ab, aber nicht mehr ums Tor. Nach vorne war Lustenau zwar bemüht, aber fand zu selten Wege. Jack Lahne verzog in Minute 28, in Minute 34. parierte Rapid-II-Torhüter Laurenz Orgler seinen Schuss. Bei ersten und zweiten Bällen war die Austria mit Fortdauer der Partie zwar besser, hatte im Spiel nach vorne teils aber haarsträubende Ballverluste.
Rapid II zu undiszipliniert
Die zweite Hälfte begann für Lustenau schon vielversprechender: nämlich mit Gelb-Rot für die Gastgeber. Daniel Nunoo ließ gegen Voisine den Fuß stehen, Lustenau agiete ab der 53. Minute in Überzahl. Mit einem Mann mehr war Lustenau dann auffälliger, Grabher verfehlte aus der Distanz (56.), Bouchenna schloss zu unplatziert ab (63.). In der 64. Minute brach Lustenau den Bann, Lenn Jastremski erzielte sein zweites Saisontor, bugsierte den Ball irgendwie ins Tor, möglicherweise war da auch die Hand im Spiel. Bei Rapid II lief nur mehr wenig zusammen, der eingewechselte Ex-Altacher Oliver Strunz musste nach wenige Sekunden schon wieder verletzt raus, Armin Gröller holte sich für ein Einsteigen mit offener Sohle gegen Mario Vucenovic glatt Rot (70.), Lustenau war zwei Mann mehr.

Torhüter Laurenz Orgler hielt sein Team lange im Spiel. Nachdem er bereits im Eins-gegen-Eins Ouattara verzweifeln gelassen hatte, fischte er einen Jastremski-Abschluss aus dem Kreuzeck (73.). In der Schlussphase stand Rapid II natürlich tief, versuchte, Zeit zu schinden. Lustenau probierte es zumeist aus der Distanz, ließ den Ball laufen, war aber insgesamt zu wenig zielstrebig.
Es dauerte bis zur allerletzten Aktion des Spiels. Da lief Kapitän Matthias Maak bei einer Ecke wuchtig ein, setzte den Kopfball perfekt – und konnte direkt zum Jubeln vor den Gästeblock abdrehen. Der 2:1-Erfolg war am Ende vielleicht kein verdienter Sieg – aber ein ungemein wichtiger. Die Austria verkürzt den Abstand zur Tabellenspitze, steht auf Rang drei.
Admiral 2. Liga, 11. Spieltag
SK Rapid II – SC Austria Lustenau 1:2 (1:0)
Wien-Hütteldorf, Allianz Stadion; 260 Zuschauer; SR Isa Simsek
Torfolge: 21. 1:0 Dalibor Velimirovic, 64. 1:1 Lenn Jastremski, 90./+6 Matthias Maak
Rote Karte: 70. Armin Gröller (Foul), Jakob Brunnhofer (SE, Beleidigung)
Gelb-Rote Karte: 53. Daniel Nunoo
Gelbe Karten: 14. Szladits, 29. Stehrer, 32. Nunoo, 47. Gröller, 49. Orgler, 64. Brunnhofer
SC Austria Lustenau (4-2-3-1): Schierl – Gmeiner, Maak, Voisine, Ibertsberger (81. Rouquette)- Delaye, Grabher – Lahne (66. Vucenovic), Diarra (81. Ismailcebioglu), Bouchenna (66. Ouattara) – Jastremski