“Jetzt heißt es Reaktion zeigen”

Austria Lustenaus Sportdirektor Dieter Alge will nichts von “abgehakter” Saison wissen.
Lustenau 139 Tage ist Dieter Alge als Sportdirektor von Austria Lustenau jetzt im Amt. Tage, die der 59-Jährige keinesfalls missen möchte, “weil die Tätigkeit als Sportdirektor bei so einem Traditionsverein wie die Austria es ist, extrem abwechslungsreich ist und mir richtig viel Spaß macht. Natürlich ist die Arbeit herausfordernd, aber genau das wollte ich ja auch”.
“Es stehen noch 20 Spieltage aus, an denen 60 Punkte zu vergeben sind.”
Dieter Alge
Sportdirektor Austria Lustenau

Saison läuft noch 20 Spieltage
Herausfordernd war auch die Aufarbeitung der späten 0:1-Niederlage beim Spitzenreiter St. Pölten vom letzten Wochenende. Wobei der gebürtige Dornbirner mit jahrelanger Erfahrung als Spieler (SCR Altach, St. Gallen, LASK Linz) und als Coach (u.a. BW Feldkirch, Jugend-Nationalteam Liechtenstein) beim Anblick der Tabelle, die Austria liegt nach zehn Runden zwölf Zähler hinter den St. Pöltnern, die Kirche im Dorf lassen will: “Mir ist es ein Rätsel, warum die Partie in Niederösterreich wie ein Endspiel angesehen wurde. Klar, es war ein wichtiges Spiel für die Tabelle, aber nur weil wir verloren haben, ist doch jetzt nicht die Saison vorbei,” erläutert Alge und ergänzt, “dass noch 20 Spieltage anstehen, an denen 60 Punkte vergeben werden.”
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Austria als gebranntes Kind
Wie schnell es gehen kann, hat die Austria in der Saison 2012/13 am eigenen Leib miterlebt. Nach bereits 20 von 36 Runden lagen die Grün-Weißen zehn Punkte vor dem späteren Meister SV Grödig.
Am Ende belegten die Lustenauer sogar nur Platz drei, wurden auch noch vom SCR Altach überholt, der zu Runde 20 sogar 13 Zähler zurücklag.
Appell an die Mannschaft
Deshalb ist der Sportdirektor diese Woche persönlich bei der Mannschaft in der Kabine vorstellig gewesen und hat nochmals den Standpunkt erklärt, “dass es erstmal wichtig ist, dass wir am Samstag gegen Rapids Amateure (20 Uhr) eine Reaktion auf die Niederlage zeigen. Und, dass wir die aktuelle Situation, was die Tabelle betrifft, als Neustart nutzen. Im Fußball ist alles möglich, es kann im Laufe einer Saison noch so viel passieren. Auch außerhalb des Platzes. Und sollten etwaige Eventualitäten wie Ergebniskrisen oder Finanzprobleme der Gegner eintreten, wollen wir da sein. Dafür brauchen wir Siege, die wollen wir jetzt beginnen einzufahren.”

Vertrauen in Kader
Dass die Mannschaft weiterhin das Zeug hat, ganz vorne mitzuspielen, davon ist Alge überzeugt, “das hat sie auch in den Partien bei der Vienna, bei der Admira und auch gegen die Young Violets gezeigt”. Wobei für den Sportdirektor auch zuletzt in St. Pölten klar ersichtlich war, “wenn unsere Angriffsreihe keinen guten Tag erwischt, haben wir Probleme. Da fehlt noch die Konstanz. Aber auch daran werden wir mit Spielern wie Jack Lahne, Seydou Diarra, Lenn Jastremski, Lenn Jastremski, Ibrahim Ouattara, Haris, Amine Bouchenna oder Mame Wade arbeiten. Das sind Jungs, die noch viel Entwicklungspotenzial haben. Wir werden ihnen allen die Zeit geben”, so der 59-Jährige, der hinzufügt: “Man darf nicht vergessen, dass ein Großteil der Mannschaft in der letzten Saison beinahe abgestiegen wäre. Jetzt stehen wir im oberen Drittel der Liga – da sehe ich schon eine Entwicklung.”

Keine Veränderungen im Winter
Deshalb wird es laut Sportdirektor im Winter auch zu keinen großen Veränderungen geben, “der Kader hat unser aller Vertrauen. Mit dem wollen wir bis zum Sommer 2026 die bestmögliche Arbeit abliefern”. Bis dahin will man eine Mannschaft formen, die dann mit einigen Ergänzungen in der Sommertransferzeit in der nächsten Saison den Angriff auf den Meistertitel starten soll. Außer es ergibt sich wider Erwarten doch schon früher eine Chance.