Andrew im Fadenkreuz des Skandals

Menschen / HEUTE • 08:00 Uhr
Andrew im Fadenkreuz des Skandals
Adelsexpertin Lisbeth Bischoff gibt einen Vorgeschmack auf das neue Epstein-Buch. AFP, Schossmann

Wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommen neue Vorwürfe daher.

Schwarzach Die ekelerregenden Details im Jeffrey Epstein-Skandal rund um Prinz Andrew erfahren eine Fortsetzung. Im Buch „Blue Butterfly“ („Blauer Schmetterling“), das am 19. November erscheint, erzählt Autorin Sarah McCarthy die Geschichte des Epstein-Opfers Juliette Bryant und wartet – so die Ankündigung – mit bisher unbekannten Einzelheiten über die Rolle von Andrew auf.

Andrew im Fadenkreuz des Skandals
Bald erscheint das neue Buch über den Skandalprinzen Andrew. AFP

Über eine skurrile Geschichte habe ich schon vor zwei Jahren berichtet. Da plaudern Palastinsider über eine Obsession des Prinzen. So schart er nicht weniger als 72 Teddybären um sich, deren korrekte Anordnung ihm wichtig ist. Charlotte Briggs, die 1996 anfing, im Königshaus zu arbeiten, erklärt gegenüber „The Sun“ die spezielle Einweisung fürs Personal: „Sobald ich den Job bekam, wurde mir eingetrichtert, wie er die Teddys haben wollte. Ich hatte sogar einen Trainingstag. Es musste alles stimmen. Es war so eigenartig.“ Die größten Teddys mussten hinten platziert werden, die anderen in absteigender Größe davor. Seine beiden Lieblingsteddybären saßen jeweils auf einem Mahagoni-Thron neben dem Bett. Und damit die bärige Anordnung auch seine Ordnung hatte, gab es eine handschriftliche Anweisung mit angehängter Skizze. Der Titel: DoY-Bed (Duke of York-Bett).

Andrew im Fadenkreuz des Skandals
Auch Epstein-Opfer Virginia Giuffre erzählte ihre Geschichte in einem Buch. AFP

Und dann war da noch mein Treffen mit dem britischen Klatsch-Kolumnisten Nigel Dempster. Wir sitzen in San Diego im selben Boot, um im März 1995 über den America’s Cup zu berichten. Doch er erzählt mir lieber über Prinz Andrew: „Als Andrew 1960 als drittes Kind von Queen Elizabeth und Prinzgemahl Philip geboren wird, gibt es Gerüchte um die Vaterschaft. Ich habe in den 90er-Jahren aufgedeckt, dass der Vater von Andrew der königliche Stallmeister Lord Porchester ist.“ Geklagt wurde diese Behauptung nie.

Andrew im Fadenkreuz des Skandals
Erst kürzlich erschien die Biographie über Prinz Andrew. AFP

 „Es ist unbestritten, es gab eine tiefe Freundschaft zwischen Ihrer Majestät und Lord Porchester, genannt ‚Porchie‘“, sagt Dickie Arbiter, dereinst Pressesprecher der Queen. Er ist „not amused“ ob der Enthüllung, dass „Lissi“ auch außerhalb der Palastmauern Gefühle gezeigt haben soll. 

Nur einmal hat eine Journalistin Prinz Philip auf die Vaterschaft von Andrew angesprochen: Fiammetta Rocco. Auf ihre Frage bekommt sie 1992 – wie sie mir heute bestätigt – keine Antwort.

Lisbeth Bischoff ist Adelsexpertin und lebt in Dornbirn