Gütesiegel für Bezau, Damüls und Lustenau

VN / 30.10.2025 • 11:09 Uhr
Voll Stolz nahm Museumsleiterin Theresia Fröwis in Bozen das Gütesiegel entgegen. Es bescheinigt dem Bezauer Museum für fünf Jahre „höchste Standards für Museumsarbeit zum Erhalt unseres kulturellen Erbes“.
Voll Stolz nahm Museumsleiterin Theresia Fröwis in Bozen das Gütesiegel entgegen. Es bescheinigt dem Bezauer Museum für fünf Jahre “höchste Standards für Museumsarbeit zum Erhalt unseres kulturellen Erbes”.peter strauss

Juwele der Vorarlberger Museumslandschaft wurden in Bozen ausgezeichnet.

Bozen Eine bemerkenswerte Würdigung wurde kürzlich zwei speziellen Museen im Bregenzerwald sowie einem echten Klassiker der Vorarlberger Textilgeschichte zuteil: Im Bozner Schloss Maretsch wurden im Rahmen des 36. Österreichischen Museumstages die einzigartigen Museen in Bezau und Damüls mit dem Museumsgütesiegel ausgezeichnet. Über die gleiche Auszeichnung durfte sich Lustenau freuen.

Im FIS-Skimuseum organisiert Christian Lingenhöle immer wieder Sonderausstellungen – aktuell wird „75 Jahre Head“ gezeigt, zur Eröffnung war u. a. als Stargast Head-Markenbotschafter Hubertus von Hohenlohe (im Bild bei einem Selfie mit Udo Albl) nach Damüls gekommen.
Im FIS-Skimuseum organisiert Christian Lingenhöle immer wieder Sonderausstellungen – aktuell wird “75 Jahre Head” gezeigt, zur Eröffnung war u. a. als Stargast Head-Markenbotschafter Hubertus von Hohenlohe (im Bild bei einem Selfie mit Udo Albl) nach Damüls gekommen.

311 von insgesamt 797

Österreich hat eine vielfältige Museumslandschaft – das International Council of Museums (ICOM) führt in seinem Register 797 derartige Einrichtungen – 311 davon erfüllen Kriterien, die als internationale Standards für Museumsarbeit zum Erhalt des kulturellen Erbes festgelegt wurden. Beim Museumstag wurden 14 neue Museen mit dem Gütesiegel ausgezeichnet, zwei dieser neu aufgenommenen sind im Bregenzerwald, das dritte in Lustenau – das Stickerei-Museum.Archiv.Kommunikation (S-MAK).

Frauenarbeit in früheren Zeiten ist einer der Schwerpunkte, die in Bezau aufgearbeitet wurden.   
Frauenarbeit in früheren Zeiten ist einer der Schwerpunkte, die in Bezau aufgearbeitet wurden.

Seit mehr als 20 Jahren

Diese Auszeichnung wurde 2002 von den Trägerverbänden ICOM Österreich und Museumsbund Österreich zur Qualitätssicherung ins Leben gerufen. Die Auszeichnung gilt jeweils für fünf Jahre. Die Museen verpflichten sich dabei zu innovativer, inklusiver und ethisch fundierter Museumsarbeit, basierend auf dem ICOM Code of Ethics. Diese Museen erfüllen die von ICOM festgelegten internationalen Standards für Museumsarbeit zum Erhalt des kulturellen Erbes.

Auch Christian Lingenhöle (im Bild mit dem Eröffnungs-Stargast Hubertus von Hohenlohe) wurde für sein FIS-Skimuseum in Damüls mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.
Auch Christian Lingenhöle (im Bild mit dem Eröffnungs-Stargast Hubertus von Hohenlohe) wurde für sein FIS-Skimuseum in Damüls mit dem Gütesiegel ausgezeichnet.

Wo Menschen innehalten

In der Laudatio wurde auf die Bedeutung der Museen hingewiesen, die weit mehr als Sammlungen von nostalgischen Ausstellungsstücken sind. “Museen tragen in einzigartiger Weise Verantwortung für die Bewahrung unseres materiellen und immateriellen Erbes. Gleichzeitig sind sie Orte, an denen Menschen innehalten, reflektieren und wo sich gesellschaftliche Haltungen formen.” Besonderer Dank gelte deshalb den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den vielen engagierten Ehrenamtlichen der ausgezeichneten Museen, die mit inklusiver und nachhaltiger Arbeit diese zentrale Aufgabe mit großem Einsatz erfüllen, so Dr. Johanna Schwanberg, Präsidentin ICOM Österreich.

Das FIS-Skimuseum Damüls erhielt ebenfalls das Museums-Gütesiegel.
Das FIS-Skimuseum Damüls erhielt ebenfalls das Museums-Gütesiegel.

Und Dr. Matthias Beitl, Präsident Museumsbund Österreich ergänzte: “Die Zukunft der Museen hängt entscheidend davon ab, wie gut sie mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen: Sie sind ‚dritte Orte‘ neben Arbeit und Zuhause, Orte der Begegnung und des Dialogs – nahbar, unmittelbar und auch kontrovers. Es freut uns besonders, dass wir auch heuer wieder Museen mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel auszeichnen und zahlreiche Verlängerungen vergeben dürfen – ein starkes Signal für Qualität, Engagement und die gesellschaftliche Relevanz unserer Museumslandschaft.”

Rudolf Berchtel hat nicht nur das fotografische Erbe seines Großvaters und seiner Mutter aufgearbeitet, er zeigt in der Sonderausstellung auch die legendäre Plattenkamera.
Rudolf Berchtel hat nicht nur das fotografische Erbe seines Großvaters und seiner Mutter aufgearbeitet, er zeigt in der Sonderausstellung auch die legendäre Plattenkamera.

Heimo Kaindl, Juryvorsitzender, Direktor des Diözesanmuseums Graz, hob besonders hervor, was die Fachleute mit dieser Auszeichnung zum Ausdruck bringen wollen: “Es ist eine Sache, den Qualitätslevel umfassend guter Museumsarbeit zu erreichen und eine andere, diesen über Jahre zu halten bzw. unseren Kriterien entsprechend auch sukzessive zu verbessern. Dafür ist der gesamten Familie der Österreichischen Museumsgütesiegel-Träger große Anerkennung in ihrer Kulturarbeit für die Gesellschaft auszusprechen. So ist die Arbeit für uns als ehrenamtliche Jury nicht nur Pflicht, sondern eine große Freude.”

Zusätzliche Öffnungszeiten

Die Auszeichnung und das große Interesse am Museum hat das Bezauer Team bewogen, das Museum auch in den Monaten November und Dezember jeweils am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr offenzuhalten. Museumsleiterin Theresia Fröwis: “Wir kommen damit einem vielfach geäußerten Wunsch nach.” STP