Gütesiegel für Bezau, Damüls und Lustenau

Juwele der Vorarlberger Museumslandschaft wurden in Bozen ausgezeichnet.
Bozen Eine bemerkenswerte Würdigung wurde kürzlich zwei speziellen Museen im Bregenzerwald sowie einem echten Klassiker der Vorarlberger Textilgeschichte zuteil: Im Bozner Schloss Maretsch wurden im Rahmen des 36. Österreichischen Museumstages die einzigartigen Museen in Bezau und Damüls mit dem Museumsgütesiegel ausgezeichnet. Über die gleiche Auszeichnung durfte sich Lustenau freuen.

311 von insgesamt 797
Österreich hat eine vielfältige Museumslandschaft – das International Council of Museums (ICOM) führt in seinem Register 797 derartige Einrichtungen – 311 davon erfüllen Kriterien, die als internationale Standards für Museumsarbeit zum Erhalt des kulturellen Erbes festgelegt wurden. Beim Museumstag wurden 14 neue Museen mit dem Gütesiegel ausgezeichnet, zwei dieser neu aufgenommenen sind im Bregenzerwald, das dritte in Lustenau – das Stickerei-Museum.Archiv.Kommunikation (S-MAK).

Seit mehr als 20 Jahren
Diese Auszeichnung wurde 2002 von den Trägerverbänden ICOM Österreich und Museumsbund Österreich zur Qualitätssicherung ins Leben gerufen. Die Auszeichnung gilt jeweils für fünf Jahre. Die Museen verpflichten sich dabei zu innovativer, inklusiver und ethisch fundierter Museumsarbeit, basierend auf dem ICOM Code of Ethics. Diese Museen erfüllen die von ICOM festgelegten internationalen Standards für Museumsarbeit zum Erhalt des kulturellen Erbes.

Wo Menschen innehalten
In der Laudatio wurde auf die Bedeutung der Museen hingewiesen, die weit mehr als Sammlungen von nostalgischen Ausstellungsstücken sind. “Museen tragen in einzigartiger Weise Verantwortung für die Bewahrung unseres materiellen und immateriellen Erbes. Gleichzeitig sind sie Orte, an denen Menschen innehalten, reflektieren und wo sich gesellschaftliche Haltungen formen.” Besonderer Dank gelte deshalb den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den vielen engagierten Ehrenamtlichen der ausgezeichneten Museen, die mit inklusiver und nachhaltiger Arbeit diese zentrale Aufgabe mit großem Einsatz erfüllen, so Dr. Johanna Schwanberg, Präsidentin ICOM Österreich.

Und Dr. Matthias Beitl, Präsident Museumsbund Österreich ergänzte: “Die Zukunft der Museen hängt entscheidend davon ab, wie gut sie mit ihrem Publikum ins Gespräch kommen: Sie sind ‚dritte Orte‘ neben Arbeit und Zuhause, Orte der Begegnung und des Dialogs – nahbar, unmittelbar und auch kontrovers. Es freut uns besonders, dass wir auch heuer wieder Museen mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel auszeichnen und zahlreiche Verlängerungen vergeben dürfen – ein starkes Signal für Qualität, Engagement und die gesellschaftliche Relevanz unserer Museumslandschaft.”

Heimo Kaindl, Juryvorsitzender, Direktor des Diözesanmuseums Graz, hob besonders hervor, was die Fachleute mit dieser Auszeichnung zum Ausdruck bringen wollen: “Es ist eine Sache, den Qualitätslevel umfassend guter Museumsarbeit zu erreichen und eine andere, diesen über Jahre zu halten bzw. unseren Kriterien entsprechend auch sukzessive zu verbessern. Dafür ist der gesamten Familie der Österreichischen Museumsgütesiegel-Träger große Anerkennung in ihrer Kulturarbeit für die Gesellschaft auszusprechen. So ist die Arbeit für uns als ehrenamtliche Jury nicht nur Pflicht, sondern eine große Freude.”
Zusätzliche Öffnungszeiten
Die Auszeichnung und das große Interesse am Museum hat das Bezauer Team bewogen, das Museum auch in den Monaten November und Dezember jeweils am Mittwoch von 14 bis 17 Uhr offenzuhalten. Museumsleiterin Theresia Fröwis: “Wir kommen damit einem vielfach geäußerten Wunsch nach.” STP