Suche nach Kaltschnäuzigkeit

Sport / 10.11.2025 • 17:57 Uhr
GEPA-20251109-101-110-0027
Mit dem US-Amerikaner Samuel Adeniran hatte Filip Milojevic einen sehr zweikampfstarken Gegenspieler zu bekämpfen. gepa

Abwärtsspirale in Sachen Punkten stoppen, ansonsten wird der Winter ungemütlich.

Altach Fast zwei Monate, 13. September bzw. 9. November, liegen Altachs Saisonduelle gegen den LASK auseinander. Doch die Fußballwelt hat sich in dieser Zeit massiv verändert. Nicht nur, weil die Linzer unter Neo-Coach Didi Kühbauer mit vier Zu-Null-Siegen in Folge für einen neuen Liga-Rekord sorgten, sondern vielmehr, weil die Rheindörfler viel von ihrer anfänglichen DNA verloren haben. Das belegen auch die Zahlen der beiden Aufeinandertreffen mit den Athletikern. 43,9 Prozent Ballbesitz und eine Zweikampfquote von 51,5 Prozent notierte die Statistik nach dem Altacher 1:0-Heimsieg. Bei 15:13-Schüssen sprach auch die Genauigkeit (26,7:23,1 %) für das Ländle-Team.
In Linz nun war deutlich spürbar, dass vor allem die Kaltschnäuzigkeit zwischen Runde sechs und 13 deutlich gelitten hat. Mit einem Wert von 63,8 (!) Prozent Ballbesitz bei einem Gegner, dessen Marktwert das Dreifache beträgt, zeigte Altach zwar Fußball für das Auge, doch die Punkte blieben in der Stahlstadt. Da nutzten auch die herausragenden Leistungen von Torhüter Dejan Stojanovic, der mit sieben abgewehrten Schüssen für den Bestwert in Runde 13 sorgte, sowie von Mike Bähre, der bei 65 Pässen eine Passgenauigkeit von 97 Prozent erzielte, nichts. Auch Letzteres bedeutete Höchstwert in Runde 13.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.

Wichtige Erkenntnis

Schöne Zahlen, doch der 30-jährige Deutsche weiß nur zu gut, dass der “Teufel im Detail” liegt. “Wir müssen wieder konsequenter sein, um die Millimeter für uns zu entscheiden”, sagte Bähre, wohlwissend, dass die Liga kein Nachlassen verzeiht. Fußball, so Bähre, ist ein Ergebnissport und “wenn wir die ganze Saison gut spielen und trotzdem absteigen”, interessiere es kein Sch… “Sorry für den Ausdruck, aber irgendwann müssen wir wieder anfangen zu punkten. Wir haben jetzt sieben Spiele nicht gewonnen.” Die Leistung war es nicht (“Darauf können wir aufbauen”), aber wir müssen wieder punkten. “Das ist Realität.” Von einer “punktetechnisch schwierigen Phase” sprach nach dem Spiel SCRA-Cheftrainer Fabio Ingolitsch. Worte, die von den Zahlen bestätigt werden. Für sein Team ging es tabellarisch gesehen seit dem ersten LASK-Duell von drei auf zehn, während die Athletiker in der Tabelle von 11 auf sechs kletterten.
Positive Aspekte waren neben der geglückten Umstellung auf eine Dreier- bzw. Fünferabwehr mit dem Zentrum Koller/Zech/Milojevic auch das Vertrauen in das junge Duo Filip Milojevic (20) und Erkin Yalcin (21). “Es tut mir leid für ihn, er hat super gespielt”, gab es danach Lob aus dem Mund des Trainers für Pechvogel Yalcin, von dessen Oberschenkel der Ball zum entscheidenden Treffer ins Netz fiel. Auch Abwehrmann Milojevic unterstrich mit seiner Leistung die Bereitschaft für mehr Einsatzminuten. Mit seinem Mut für lange Pässe und Zuspiele in die gegnerische Hälfte sowie den “heißen Duellen” mit dem Linzer US-“Bullen” Samuel Adeniran (193 cm) setzte er ein entsprechendes Statement.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.


Dafür klebt Marlon Mustapha im Abschluss weiter das Pech an den Schuhen. 835 Ligaminuten läuft der 24-jährige Stürmer nun schon einem Torerfolg in dieser Saison hinterher. Insgesamt hält er in 25 Auftritten in der Bundesliga für Altach bei zwei Treffern – Torgefahr sieht definitiv anders aus. Mit Ante Fetahu (23) und Srdjan Hrstic (22) stehen zwei Alternativ-Stürmer bereit. Wenngleich ihre Spielweise eine total unterschiedliche ist. Fakt ist zudem, dass seit dem LASK-Hinspiel keine Partie mehr ohne Gegentreffer beendet wurde. Auch nicht beim 3:1-Pokalerfolg in Kapfenberg.
Es sind also einige Schrauben, die es zu drehen gilt, denn das Restprogramm des Jahres mit Wolfsberg und Tabellenführer Salzburg zu Hause sowie den Spielen in Innsbruck und in Ried ist schwer genug. “Wir wissen, wo wir herkommen”, verweist Ingolitsch gerne auf die Saisonen davor. Doch diese hinter sich zu lassen war und ist der Anspruch, mit dem man in die Saison gegangen ist.