Verkehr in der Dornbirner Eisengasse sorgt für Protest

VN / 10.11.2025 • 13:40 Uhr
Gemeinsam forderten Anrainer und Eltern Tempo 30 und bessere Schutzmaßnahmen für Kinder.
Gemeinsam forderten Anrainer und Eltern Tempo 30 und bessere Schutzmaßnahmen für Kinder.Laurence Feider

Eltern, Kinder und Anrainer zogen für einen sicheren Schulweg durch die Eisengasse.

Dornbirn “Wir sind bunter – Tempo runter!”, “Eisengasse kindersicher” – mit Parolen wie diesen marschierte am Samstagnachmittag eine Gruppe Kinder und Erwachsene durch die von der Polizei gesperrte Eisengasse. Lautstark bliesen die Kinder in ihre Trillerpfeifen und hielten Schilder mit Aufschriften wie “Schützt Kinder – nicht den Verkehr” hoch. Mit ihrem Protestmarsch wollte die Gruppe “Anrainer:innen und Eltern der VS Edlach” auf die gefährliche Verkehrssituation aufmerksam machen.

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Täglich queren hier Hunderte Volksschüler die Straße auf ihrem Weg zur Schule. In unmittelbarer Nähe befinden sich zudem ein Kindergarten, zwei Kleinkindbetreuungen, die Landesberufsschulen sowie eine Seniorenresidenz. Trotzdem gilt in der stark befahrenen Gasse weiterhin Tempo 40 – viele nutzen sie als “Schleichweg”. “Ich bin heute hier, weil ich mir einen sicheren Schulweg für mein Kind und alle anderen wünsche – und das bei jedem Wetter”, sagt Lisa Gröfler, deren Kind die erste Klasse besucht. “Es ist zu viel Verkehr, die Autos fahren zu schnell. Viele Eltern trauen sich gar nicht, ihre Kinder zu Fuß gehen zu lassen.”

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Schule sichtbar machen

Neben einer Reduktion auf Tempo 30 fordert die Gruppe eine bessere Kennzeichnung des Schulquartiers. “Die Schule muss sichtbarer werden – vielen Autofahrern ist gar nicht bewusst, dass hier eine Volksschule ist”, betont Nina, Mutter zweier Kinder an der VS Edlach. Auch ein abgetrennter Radweg wäre dringend nötig, findet sie: “Nicht nur für die Kinder, auch für alle anderen Radfahrer.” Zwar unterstützen Schülerlotsen die Kinder beim Überqueren des Zebrastreifens, doch auch sie haben manchmal ein mulmiges Gefühl. “Man geht halt auf die Straße und hofft, dass die Autos rechtzeitig bremsen. Manche tun das wirklich erst in letzter Sekunde”, sagt Schülerlotse Jodok, 9 Jahre.

Die Gruppe machte sich bei der Volksschule Edlach auf den Weg.
Die Gruppe machte sich bei der Volksschule Edlach auf den Weg.

Viele Eltern befürchten, dass erst ein Unfall nötig ist, bevor sich etwas ändert. Florian Köb, Vater von drei Mädchen, erzählt: “Vor Kurzem wurde eine Kindergartenfreundin meiner Tochter am Zebrastreifen angefahren – zum Glück kam sie mit einem Armbruch davon.” Eigentlich sollte seine älteste Tochter die jüngere vom Kindergarten abholen – “aber bei dem Verkehr trauen wir uns das einfach nicht.” Für ihn ist klar: “Die Stadt könnte hier mit einfachen Maßnahmen eine Beruhigung herbeiführen.”

Für die Straße Edlach wünscht sich die Gruppe eine Durchfahrt nur für Anrainer und ein Fahrverbot während der Bring- und Abholzeiten.
Für die Straße Edlach wünscht sich die Gruppe eine Durchfahrt nur für Anrainer und ein Fahrverbot während der Bring- und Abholzeiten.

Petition für mehr Sicherheit

Von der Politik fühlen sich die Eltern bislang wenig unterstützt. Nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister wurden im Sommer zwar Tempomessungen durchgeführt, allerdings während der Ferien. Laut Stadt überschritten nur 1,19 Prozent der Fahrzeuge die erlaubten 40 km/h. Für die Gruppe rund um die Volksschule Edlach ist das Ergebnis jedoch nicht repräsentativ. Sie fordern weiterhin ein Tempolimit von 30 km/h, eine klare Beschilderung der Schule, einen Radweg und eine Durchfahrbeschränkung für die Straße Edlach. Allein beim Protestmarsch am Samstag kamen über 50 Unterschriften zusammen – weitere sollen in den kommenden Tagen folgen. Die Petition wird anschließend im Rathaus übergeben. LCF

Für den Protestmarsch hatte die Polizei die Eisengasse gesperrt.
Für den Protestmarsch hatte die Polizei die Eisengasse gesperrt.
Die Kinder hatten Schilder gebastelt und machten mit Trillerpfeifen auf sich aufmerksam.
Die Kinder hatten Schilder gebastelt und machten mit Trillerpfeifen auf sich aufmerksam.
Florian Köb (re.) wünscht sich, dass seine Töchter sicher zur Schule gehen und radeln können.
Florian Köb (re.) wünscht sich, dass seine Töchter sicher zur Schule gehen und radeln können.
Die Kinder wünschen sich, dass ihre Sicherheit Vorrang hat.
Die Kinder wünschen sich, dass ihre Sicherheit Vorrang hat.
Mit Pfeifen und Plakaten forderten die Kinder mehr Rücksicht im Straßenverkehr.
Mit Pfeifen und Plakaten forderten die Kinder mehr Rücksicht im Straßenverkehr.
Viele Eltern sorgen sich um den Schulweg ihrer Kinder und verlangen Maßnahmen.
Viele Eltern sorgen sich um den Schulweg ihrer Kinder und verlangen Maßnahmen.
Die Petition für mehr Verkehrssicherheit in der Eisengasse wird in den nächsten Tagen im Rathaus abgegeben.
Die Petition für mehr Verkehrssicherheit in der Eisengasse wird in den nächsten Tagen im Rathaus abgegeben.