Omesberg-Kapelle in Lech

Großer geschindelter Dachreiter ist das markante Kennzeichen der alten Kapelle.
Bludenz Vom Flexenpass kommend, befindet sich gleich nach dem Ortseingang von Lech im östlich gelegenen Ortsteil Omesberg eine schon auf den ersten Blick recht auffallende kleine Kapelle. Diese wurde in ihrer ursprünglichen Form wohl bereits im 17. Jahrhundert erbaut, der heutige Bau dürfte auf eine im Jahr 1803 vorgenommene umfassende Renovierung zurückgehen.

Das gemauerte kleine Gotteshaus hat einen rechteckigen Grundriss, es ist von einem leicht geknickten, geschindelten Satteldach gedeckt. Dieses wird von einem etwas überdimensionierten Dachreiter mit Giebelspitzhelm überragt, in dem sich eine kleine Bronzeglocke befindet. An der getäfelten Giebelverkleidung des über das Mauerwerk vorgezogenen Vordachs befindet sich ein großes Kruzifix. Der Eingang ist mit einer schmiedeeisernen Tür versperrt, die jedoch den Blick in den Innenraum ermöglicht, da die Holztür dahinter geöffnet ist.
Im eher schlicht gehaltenen Innenraum befindet sich auf der Mensa ein bäuerlich-barocker Hausaltar, der die lokale Verwurzelung der Kapelle gut zum Ausdruck bringt. Im Zentrum des Altars befindet sich kein Altarbild, sondern eine Statue der Muttergottes mit dem Jesuskind. Seitlich abgeschlossen wird der Altaraufsatz mit jeweils zwei Säulen, wobei die beiden inneren gewunden sind; sie stehen auf einer marmorierten Predella. Die Bekrönung zeigt zwischen geschwungenen Elementen den segnenden Gottvater, umgeben von einem Strahlenkranz.
Auf der Mensa ist vor dem Altar seit Fronleichnam 2025 eine moderne Bronzestatue der Hl. Agatha von Catania positioniert; sie ist neben dem Hl. Florian Patronin der Kapelle. Die zierliche Figur wurde von Johanna Moosbrugger gestaltet; sie steht auf einem von Michaela und Georg Schnell geschaffenen Brekzie-Sockel. Eine Zwischenschicht aus Glas lässt den Eindruck entstehen, die Figur der Hl. Agatha, der Schutzpatronin gegen Brustkrebs und in vielen Walsergemeinden auch gegen Feuersbrünste, schwebe über dem Stein.
Zur Innenausstattung der Kapelle gehören auch die 14 Stationen eines alten Kreuzwegs. Der ursprünglich in der Kapelle stehende wertvolle Rokoko-Altar aus dem 18. Jahrhundert befindet sich heute im Depot des Lechmuseums. OS