Gemeinsamer Auftritt des Wälder Handwerks

Vierte Auflage der Lehrlingsmesse “Let’s Werk” ist bei der Jugend angekommen.
Andelsbuch “Der Facharbeitermangel ist allgegenwärtig – auch im Bregenzerwald”, fasst der Egger Zunftobmann Markus Sutterlüty ein großes Problem des Handwerks zusammen und ergänzt, dass es “besonders bei den durchwegs kleinen Betrieben sehr schwierig ist, für Nachwuchs zu werben. Deshalb sind solche Veranstaltungen wichtig und wertvoll, weil sie nicht auf einen einzelnen Betrieb bezogen sind, sondern generell das Image der gesamten Branche stärken. Let’s Werk ist ein starkes Signal: ‚Das Handwerk ist noch da!‘ – Und diese vierte Auflage dieser Veranstaltung hat einmal mehr gezeigt, dass wir bei der Zielgruppe, 13- und 14-Jährigen, die sich Gedanken über ihre berufliche Ausbildung machen, großes Interesse wecken konnten.”

Handwerk bewahren als Auftrag
In die gleiche Kerbe schlägt Alois Berchtold, Geschäftsführer bei Holzbau Gebhard Berchtold und Sprecher der fünfköpfigen Werkraum-Führungsriege. Der Verein hat sich bekanntlich vor einigen Jahren neu aufgestellt, mit einem Führungsteam, dem weiters Fredy Kloser, Helmut Fink, Pius Kaufmann und Anita Lehner angehören. Der Werkraumverein ist so ein Spiegelbild des Wälder Handwerks: “Wir sind keine Einzelkämpfer, sondern nur gemeinsam stark und erfolgreich. Wir sehen es als gemeinsamen Auftrag, handwerkliches Wissen zu bewahren und weiterzugeben. Erst kürzlich wurden unsere Bemühungen durch die Preisverleihung an die Werkraumschule auf höchster Ebene gewürdigt. Auch Let’s Werk ist eine wichtige Initiative, die das Handwerk neu aufleben lässt.”

Gemeinsam sind wir stark
“Jeder Betrieb für sich allein”, sagt Margit Hinterholzer, die Let’s Werk koordiniert, “hätte nie und nimmer das Potenzial für eine derartige Lehrlingswerbung.” Deshalb wurde eine breite Partnerschaft mit der Raiffeisenbank Mittel- und Hinterbregenzerwald, der Sparkasse der Gemeinde Egg, der Wälder Versicherung VaG, Behmann Egg, dem Werkraum Bregenzerwald sowie den Gemeinden Andelsbuch, Egg und Schwarzenberg konzipiert, die mehr als einem Dutzend Betrieben unterschiedlicher Branchen eine gemeinsame Bühne zur Präsentation bietet. BIFO Beratung für Bildung und Beruf, “Lehre in Vorarlberg”, “Lehre statt Leere” sowie die Werkraumschule ergänzen das Angebot an die Jugendlichen.

Nicht nur schauen und staunen
Zum Grundkonzept von “Let’s Werk” gehört es, die Besucher einzubinden: nicht nur schauen und staunen, sondern selbst Hand anlegen und Werkstücke selbst anfertigen. Angefangen von der Werkzeugkiste aus der Tischlerwerkstatt über Herzen aus Kupferrohr von Steurer Installationen bis zum Teelicht des Ofenbauers Simon Voppichler oder gar die originelle Stehlampe, für die sich gleich vier Betriebe (Oberhauser und Schedler für den Sockel aus Beton, Polsterer Mohr für den Boden, Steurer für das Lampengestell und Elektro Willi für das Elektrische) zusammengetan haben. Neu bei der aktuellen “Let’s Werk” waren die “Stummen Diener”, handliche und originelle kleine Kleiderständer, die in Koproduktion von Metallbau Harry Simeoni und der Tischlerei Geser entwickelt wurden.

Und die Jugendlichen nahmen das Angebot begeistert an, “die Stückzahlen für diese Werkstücke lagen durchwegs um 200 – Beweis dafür, dass wir richtig lagen”, zogen die Handwerker zufrieden Bilanz.

Es ist nie zu spät
Die Besucher wurden von Lehrlingen “betreut” und dabei war auch ein außergewöhnlicher am Stand von Harry Simeoni tätig: Mathias Dietrich, 32 Jahre jung, gelernter Fotograf, FH-Absolvent (Intermedia), seit Anfang Oktober verheiratet und seit einigen Wochen Lehrling bei Simeoni. STP






