Nur so tut Schenken den Kindern gut

Weihnachten bringt Eltern oft in ein Dilemma. Den Kindern alles schenken, was sie sich wünschen? Oder …
Röthis Weihnachten weckt Begierden. Für Kinder ist es das Fest der Feste – in Bezug auf die zu erwartenden Geschenke. Für die Eltern bedeutet Weihnachten genau deswegen Stress. Wie umgehen mit den Wünschen der Sprösslinge? Ihnen alles kaufen, was sie sich unter dem Christbaum wünschen?
Auch “Nein” sagen
“Das Beste für die Kinder wollen ganz sicher alle Eltern. Fragt sich nur, was das ist”, trifft IFS-Kinder- und Jugendberaterin Alexandra Ghetta (56) eine grundsätzliche Feststellung. Die Expertin weiß jedoch auch: “Rein aus wirtschaftlichen Gründen können Eltern nicht alle Weihnachtswünsche ihrer Kinder erfüllen. Obwohl sie das eigentlich wollen.”
Aber ist es gut, wenn Kinder alles erhalten, was sie in ihren Brief ans Christkind schreiben? “Nein”, sagt Ghetta. “Eltern sollten ihnen schon erklären können, warum sie zum Beispiel mit acht Jahren noch kein Smartphone bekommen.”

Gutscheine für Gemeinschaft
Das wichtigste Geschenk, sagt die ausgebildete Psychotherapeutin und Erziehungswissenschafterin, sei Zeit, welche Eltern ihren Kindern schenken können. Zeit für gemeinsame Unternehmungen, Zeit für gemeinsame Spiele. “Das lässt sich halt nicht so gut in ein Geschenk verpacken. Aber man kann den Kindern ja zum Beispiel Gutscheine schenken, auf denen Ausflüge, Kinobesuche oder andere Unternehmungen festgehalten sind”, rät Ghetta.

Grundsätzlich soll man alle Geschenkwünsche der Kinder ernst nehmen und nicht reflexartig abwinken. “Andererseits darf man die Kinder im Vorfeld von Weihnachten nicht im Glauben lassen, sie würden etwas bekommen, was sie letztlich nicht bekommen. Was nicht erfüllbar ist, soll man ihnen in entsprechender Form auch kommunizieren.”
Die neue, weite Welt des Konsums
Sehr wohl gibt es auch Geschenke, die von Kindern und Jugendlichen nicht als solche empfunden werden. “Dazu können alltägliche Gebrauchsgegenstände gehören, die nicht wirklich als Geschenke wahrgenommen werden”, sagt Ghetta.
Die Ansprüche sind laut Aussage der Psychotherapeutin in den letzten Jahren gestiegen. “Daran sind die sozialen Medien schuld. Sie eröffnen eine neue Welt des Konsums. Eine solche war früher noch auf die Schulklasse oder den Freundeskreis beschränkt. Damit ist es vorbei.”