Sorgfältig vorbereitet und präzise arrangiert

Heidi Comploj und Lisa Althaus stellen gemeinsam in der Villa Claudia in Feldkirch aus.
Feldkirch Bis eine Ausstellung tatsächlich hängt, bedarf es vieler Überlegungen und Vorarbeiten. Die beiden Künstlerinnen Heidi Comploj und Lisa Althaus stellen ab dem 27. November in den stilvollen Räumen der Villa Claudia in Feldkirch gemeinsam aus. Der Titel der Ausstellung lautet „Ansatzweise ausformuliert“. Dieser bezieht sich auf die fehlenden Zuschreibungen der ausgestellten Kunstwerke. „Eine schnelle ikonografische Lesbarkeit ist nicht möglich. Was bleibt, ist eine offene Versuchsanordnung zwischen Erkennbarkeit und Interpretation“, sagte Lisa Althaus in einem Gespräch anlässlich der Hängung der Artefakte vor zwei Wochen.

Harmonische Zusammenarbeit
Beide Künstlerinnen wollen mit ihren Werken Sehgewohnheiten und festgelegte Bedeutungen unterlaufen sowie zur jeweils eigenen Interpretation der Rezipienten anregen. Im Rahmen ihrer Ausstellung solle somit bei den Besucherinnen und Besuchern sozusagen eigene Bilder im Kopf entstehen. „Ich habe Heidi vor rund zwei Jahren über Kunst Vorarlberg kennengelernt. Wir haben uns sofort gut verstanden. Und als Heidi ihre Ausstellung bei uns angemeldet hatte, dachte ich mir, wir könnten doch gemeinsam etwas machen“, so Lisa Althaus. Und sie führte weiter aus: „Wir machen beide auch ganz andere Arbeiten, uns war jedoch ein gemeinsamer, stimmiger Auftritt wichtig. Es geht uns keinesfalls um eine Selbstpräsentation unserer Werke.“ So war ihnen auch die farbliche Abstimmung in den bespielten Räumen ganz wichtig. „Wir sind mit unterschiedlichen Stilmitteln in einen künstlerischen Dialog miteinander getreten und haben wie in einem Ping-Pong-Spiel auf unsere Themenfelder Kommunikation, Information und Erinnerung aufeinander reagiert“, sagte Heidi Comploj. Die Zusammenarbeit gestaltete sie sich sehr freudvoll, darin sind sich die beiden Kunstschaffenden einig.

Intensive Vorbereitungszeit
Rund ein dreiviertel Jahr dauerte die Vorbereitungszeit. Am Tag vor der Hängung wurden die Objekte in die Villa Claudia geliefert. Roland Adlassnigg, ein bekannter bildender Künstler aus Vorarlberg half beim Aufbau der Ausstellung. „Er ist wirklich ein ausgewiesener Experte darin, um bei einer Ausstellung eine optimale Gesamtwirkung erzielen zu können“, freute sich Heidi Comploj. Sehr wichtig ist dabei auch die richtige Beleuchtung. Während des Hängens wurde viel diskutiert, aber trotz aller Anstrengung auch viel gelacht. „Es ist viel Arbeit, bis eine Ausstellung präsentiert werden kann. Vor allem die kleinteiligen Sachen sind schwer zu hängen“, sagte Lisa Althaus. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt, die Ausstellung ist wirklich sehenswert geworden. Die Räume sind thematisch gegliedert. In manchen sind die Werke jeweils einer Künstlerin zu sehen, in anderen hingegen entwickelte sich hingegen ein harmonisches Zusammenspiel. So ist ein Raum beispielsweise mit „Pas de deux“ betitelt. Er widmet sich dem Thema Kommunikation. Der offene, abstrahierte Stil von Heidi Comploj ergänzt sich dabei auf perfekte Weise mit den gegenständlich-figurativen Bildmotiven von Lisa Althaus. BI
Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, 27. November um 19 Uhr in der Villa Claudia in Feldkirch. Einführung: Manfred A. Getzner. Dialogführung mit Verena Burtscher am Sonntag,14. Dezember, um 10.30 Uhr. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 21. Dezember, zu sehen.
