
Eiskaltes Altach entzauberte Tirol
Starker Auftritt bei “Heimspiel” am Tivoli. Die vielen SCRA-Fans durften einen überaus verdienten 3:0-Sieg bejubeln.
Innsbruck Altachs Fans machten als “Weihnachtsmänner” ordentlich Stimmung im einmal mehr eiskalten Tivoli. Während nämlich wenige Meter neben dem Stadion der Eisring stark bevölkert war, gehörte das Stadionoval den SCRA-Fans. Doch auf dem Feld verteilte Altach keine Geschenke. Vielmehr zeigte sich das Team von Cheftrainer Fabio Ingolitsch “eiskalt” und effizient. Mit einer konzentrierten Leistung holten Bähre und Co. das Überraschungsteam der Stunde aus dem Fußball-Himmel und feierten einen verdienten 3:0-Auswärtssieg. Damit rückte Altach in der Tabelle auf Rang neun vor und überholte damit den Gegner WSG Tirol.
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Die ersten Minuten waren gar nicht nach dem Geschmack der Altacher. Die Tiroler in deren Hälfte festnageln, war der Auftrag, doch umgekehrt passierte es. Die WSG mit den beiden Vorarlbergern Valentino Müller und Benjamin Böckle beherrschte die Szenerie und schnürte Altach ein. Kaum einmal gelang Zech und Co. ein Befreiungsball. Weil man stets unter Druck agieren musste und weil zu viel Hektik im Spiel war. Erst nach gut neun Minuten beruhigte sich das Spiel und Altach fand die Ruhe zum Spielaufbau. Und das gleich mit nachhaltigem Erfolg.

Früher Führungstreffer
Nicht einmal zehn Minuten waren gespielt, da führte die Ingolitsch-Truppe nach einer herrlichen Kombination mit 1:0. Ouédraogo öffnete das Spiel mit einem schönen Ball auf Greil, der am 16er der Tiroler das Spiel auf Sandro Ingolitsch verlagerte. Dessen kurzes Zuspiel auf Massombo verarbeitete dieser zu einem schönen Zuspiel in die Mitte, wo Taferner und Diawara zum Ball gingen und das Leder vom Tiroler via Diawara ins Netz bugsiert wurde. Der Treffer wurde von der Bundesliga nachträglich als Eigentor des Tirolers gewertet. Damit war das Spiel neu eröffnet. Die Hausherren, die ob ihrer tollen Serie – vor dem Westderby sechs Partien ungeschlagen – sichtlich vor Selbstvertrauen strotzten, sahen sich nun vermehrt Altacher Angriffsbemühungen ausgesetzt. An der optischen Feldüberlegenheit änderte diese Tatsache jedoch nichts. Nach einem Eckball fand Lawrence per Kopf auch eine gute Möglichkeit vor, doch sein Kopfball fiel zu zentral aus und wurde so eine sichere Beute von Goalie Stojanovic (28.).
Admiral Bundesliga
16. Spieltag
WSG Tirol vs SCR Altach 0:3 (0:2)
Innsbruck, Tivoli Stadion Tirol, 1908 Zuschauer, SR Josef Spurny (W)
Torfolge: 10. 0:1 Taferner (Eigentor), 31. 0:2 Greil, 54. 0:3 Diawara
Gelbe Karten: 43. Ouédraogo (Altach/Foulspiel), 43. Lawrence (WSG/SR-Kritik), 45./+ 1 Kubatta, 75. Hinterseer (beide WSG/jeweils Foulspiel)
WSG Tirol (3-4-3) Stejskal – Jaunegg (46. David Gugganig), Lawrence, Kubatta – Naschberger (82. Huetz), Taferner, Müller, Böckle – Baden Frederiksen (82. Vötter), Ola-Adebomi (63. Anselm), Wels (63. Hinterseer)
SCR Altach (3-4-1-2) Stojanovic – Milojevic, Zech, Koller – Sandro Ingolitsch, Massombo, Bähre (86. Jäger), Ouédraogo (66. Lukacevic) – Greil (77. Demaku) – Mustapha (66. Hrstic), Diawara (66. Fetahu)
Doch Altach setzte im Westderby auf Effizienz. Denn auch der zweite Angriff “saß”. Benedikt Zech fing einen Ball ab, spielte in den Lauf von Mustapha und dessen Vorarbeit schloss Patrick Greil mit seinem siebenten Saisontreffer ab (31.). Ein Tor, das sichtlich Wirkung hinterließ, denn nun waren die Rheindörfler klar das bessere Team. Und nur wenig später verhinderte allein die Querlatte einen dritten Treffer, als Mustapha mit seinem Kopfball (33.) im Abschluss wieder im Pech war. Der zurück ins Feld fliegende Ball eröffnete zudem Greil zweimal die Chance auf einen Torerfolg. Sein Kopfball wurde abgewehrt und sein Torschuss mit der Hacke ging knapp am Tor vorbei.


Massombo mit einem Traumpass
Mit dem 2:0 im Rücken startete Altach selbstsicher in die zweite Hälfte und verfiel auch durch die Tiroler Angriffswellen nicht in Hektik. Mehr noch. Nach einem Traumpass des erneut sehr stark spielenden Yan Massombo, war es Diawara, dem das 3:0 gelang (54.). Allein vor Goalie Stejskal stolperte Altachs Stürmer erst, doch dann schob er den Ball zwischen dessen Beinen ins Netz.

Altachs Konsequenz im Spiel gegen den Ball wurde somit mit Toren belohnt. Denn nach einer kurzen Eingewöhnungsphase zeigten sich die Vorarlberger bereit für alle Bemühungen der Wattener, die mehr und mehr an der besten Defensive der Liga verzweifelten. Nach gut einer Stunde reagierten beide Trainer mit Mehrfachwechseln. An der Spielcharakteristik änderte sich jedoch nichts. Dass sich Stojanovic bei einem Schuss von Baden-Frederiksen (71.) auszeichnen musste, blieb vorerst die Ausnahme, denn seine Vorderleute hatten ansonsten alles im Griff.


Am Ende durfte sich Altach erstmals seit Mai 2024 wieder über einen Sieg am Tivoli freuen. Mehr noch, das von Coach Ingolitsch ausgerufene “Steckenpferd”, die gute Defensive, wurde weiter befeuert und zudem zeigte man im Angriff Gefährlichkeit. Eine Kombination, die dem SCRA und den vielen Anhängern einen verdienten Sieg bescherte.
