Nachhaltig feiern: Christbäume im Topf statt Wegwerfbaum

Christbaumhof Kaufmann in Watzenegg bietet nachhaltige Weihnachtsbäume im Topf an – im Zweifel sogar zur Miete.
Von Silja Dietrich
Dornbirn Ein Christbaum, der nach Weihnachten nicht entsorgt wird, sondern weiterwächst: Dieses nachhaltige Konzept verfolgt der Christbaumhof Kaufmann seit rund fünf Jahren. Neben geschnittenen Tannen bietet die Familie Kaufmann auch lebende Christbäume im Topf an – neuerdings auch zur Miete.
“Uns ist Nachhaltigkeit sehr wichtig. Ein Baum im Topf kann nach dem Fest wieder in den Garten gesetzt werden – ein schöner Kreislauf”, erklärt Stefanie Kaufmann.

Was tun nach Weihnachten?
Wer genügend Platz im Freien hat, kann den Baum nach dem Fest einfach im eigenen Garten weiterwachsen lassen und ihn im nächsten Jahr wieder verwenden. So wird aus einem einmaligen Kauf eine langfristige Lösung – stressfrei und umweltfreundlich. Wer einen eigenen Garten hat, kann den Baum nach dem Fest auch im eigenen Garten anpflanzen und weiterpflegen.
Alternative Miete
Wer keinen Platz hat oder sich nicht selbst darum kümmern will, kann auf Absprache auch den Baum nur zur Miete nehmen. Innerhalb Dornbirns ist die Abholung kostenlos. Wer den Baum selbst zurückbringt, erhält 15 Euro zurück. Im nächsten Jahr kann der Baum erneut gemietet werden – der Preis richtet sich nach der Größe und liegt derzeit zwischen 55 und 87 Euro. Damit sind sie teurer als geschnittene Bäume: Erde, Kübel und Pflege machen die lebenden Christbäume zu einer besonderen Investition.
Aufgrund des begrenzten Platzes, um den Baum bis zum nächsten Weihnachtsfest zu pflegen, ist das Angebot jedoch noch stark limitiert. “Wir haben bisher einen Kunden, der es nutzt”, sieht auch Kaufmann den Service noch in den Kinderschuhen.

Pflege mit Verantwortung
Ein lebender Baum bedeutet mehr Aufwand als ein geschnittener. Ein schonender Temperaturübergang ist entscheidend: Der Baum darf nicht direkt vom Freien ins warme Wohnzimmer gestellt werden. Ein Übergangsort wie Keller oder Stiegenhaus ist wichtig, damit er sich langsam anpasst. Nach Weihnachten gilt das Gleiche in umgekehrter Richtung.
Zudem sollten die Bäume nur maximal zehn bis 14 Tage im Wohnzimmer stehen, wo sie Tageslicht erhalten und regelmäßig befeuchtet werden, da sie sonst austrocknen und nicht mehr wiederverwendet werden können. “Wir haben Pflegehinweise auf unserer Webseite, damit die Leute wissen, worauf sie achten müssen”, betont Kaufmann.
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Klein, aber wirkungsvoll
Die lebenden Bäume sind bewusst kleiner – mit dem Topf zusammen erreichen sie rund 80 bis 160 cm. “Viele erwarten zwei Meter, aber das geht im Topf nicht. Die Kübel wären riesig und viel zu schwer”, erklärt Kaufmann. Dennoch sind die Bäume CO2-neutral, da sie direkt am Hof wachsen und kurze Transportwege haben. Außerdem wachsen sie von Anfang an im Topf, damit ihre Wurzeln unbeschädigt bleiben.
Nachfrage steigt
Die Nachfrage ist vorhanden, auch wenn das Angebot begrenzt ist. “Wir haben nur eine geringe Stückzahl, vielleicht zehn bis 20 Bäume. Wer einen möchte, ruft vorher an und reserviert”, sagt Kaufmann.

Auch beim Transport gibt es Besonderheiten: Die Bäume müssen stehend im Auto oder Anhänger befördert werden, damit die Erde im Kübel nicht herausfällt und die Wurzeln stabil bleiben. Das Fahrzeug sollte daher hoch genug sein, damit der Baum aufrecht Platz findet.