“Sparkassencup” – Volleyball auf Topniveau, Organisation am Limit

VN / HEUTE • 14:21 Uhr
"Sparkassencup" – Volleyball auf Topniveau, Organisation am Limit
Hans-Peter Schuler ist Volleyballfunktionär in Feldkirch. VN/DJSOHM

“Das ist ein riesengroßer Lupf”, sagt Hans-Peter Schuler – und meint damit nicht den Sport, sondern das Beschaffen von Essen.

Feldkirch Wenn der Bus aus Litauen am Vorabend des Turniers in Feldkirch ankommt, ist für Hans-Peter Schuler nicht Turnierstart. 45 Jugendliche steigen aus, müde von der langen Fahrt. Sie brauchen Schlafplätze. Und Essen. Beides möglichst günstig. Die Jugendherberge ist geschlossen, Hotels sind für das Team nicht leistbar. Schuler erwartet die Sportler, vieles ist organisiert, er telefoniert, rechnet, bemüht sich. “Die Litauer haben schlicht nicht das Budget für teures Essen”, sagt er. Der Sparkassencup bringt heuer sieben Nationen nach Feldkirch – so viele wie noch nie. Doch je internationaler das Turnier wird, desto größer wird der Druck auf jene, die alles ehrenamtlich stemmen. Einer davon ist Hans-Peter Schuler.

Essen in Feldkirch ist teuer

Der Volleyball-Sparkassencup ist für viele Vorarlberger Nachwuchsspielerinnen und -spieler eine erste große Bühne. Teams aus Dornbirn, Höchst, Feldkirch und Wolfurt treffen hier auf internationale Gegner. “Man sieht, wo man wirklich steht”, sagt Organisator Hans-Peter Schuler. Für die Jugendlichen ist es Motivation. Für die Organisatoren ist es Arbeit – viel Arbeit.

"Sparkassencup" – Volleyball auf Topniveau, Organisation am Limit
Die Jugendherberge Feldkirch

24 Teams nehmen heuer teil, mit Betreuern und Eltern sind es an Spitzentagen bis zu 400 Personen. Untertags wird für die Sportler frisch gekochtes Mittagessen angeboten. Die Jugendlichen essen in der Aula der Handelsakademie Feldkirch.

Litauen ist besonders betroffen

Besonders angespannt ist die Lage für die litauischen Mannschaften. Sie reisen mit großem Kader an, das Budget ist knapp. Eine günstige Jugendherberge wäre die Lösung gewesen. Doch genau die fehlt. “Das trifft uns voll”, sagt Schuler. Andere Teams, etwa aus Italien, sind in Sulz untergebracht und dort zentral versorgt. In Feldkirch muss improvisiert werden, manche Teams schlafen im Hotel Montfort in Feldkirch.

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Die Mannschaft aus Estland wohnt im Hotel Montfort Feldkirch. Privat

Trotzdem läuft das Turnier. Möglich machen das Eltern und Vereinsmitglieder, die einkaufen, kochen, aufbauen und organisieren. “Die schauen wirklich herwärts”, sagt Schuler.

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Die Mannschaft von Titelverteidiger Hypo Tirol. Privat

Der Wunsch für die Zukunft ist klar: eine offene Jugendherberge, idealerweise mit Verpflegung. “Das würde alles erleichtern”, so Schuler. Bis dahin bleibt der Sparkassencup ein Turnier, das sportlich glänzt – und organisatorisch am Idealismus weniger Menschen hängt.

Hohe Kosten, wenig Spielraum

Die Nähe zur Grenze wirke sich zusätzlich aus. “Die Preise in Feldkirch sind hoch”, sagt Schuler. Es gehe dabei nicht um gehobene Küche, sondern um einfache, sportgerechte Verpflegung. “Eine Pizzeria wäre oft schon ausreichend – aber selbst das ist organisatorisch schwierig. Kommen Sie doch mal spontan am Samstagabend mit 45 hungrigen Sportlern vorbei. Das ist alles nicht so einfach.”

Das Turnier findet am 24. und 25. Jänner 2026 in der Reichenfeldhalle und in der Handelsakademie Feldkirch statt.