Tierheim benötigt dringend Spenden

VN / 18.12.2025 • 16:45 Uhr
Besonders dringlich war zuletzt die Sanierung der Katzenbalkone, die ein großes Loch ins Budget rissen.
Besonders dringlich war zuletzt die Sanierung der Katzenbalkone, die ein großes Loch ins Budget riss. Carmen Thurnher

Hohe Sanierungskosten und steigende Tierzahlen belasten das Tierschutzheim.

Dornbirn Wer die Türen des Vorarlberger Tierschutzheims betritt, spürt sofort, dass hier mehr geschieht als reine Versorgung. Hier wird Hoffnung geschenkt, Tag für Tag, Tier für Tier. Als einziges Tierschutzheim im ganzen Land trägt der Betrieb seit fast einem Vierteljahrhundert eine enorme Verantwortung. Knapp 1000 Tiere – ausgesetzt, abgegeben, vernachlässigt oder krank – finden hier jährlich Schutz und ein Stück Geborgenheit.

Tierpflegeleiter Marco Milohnic zeigt die Wasserschäden im Tierschutzheim.
Tierpflegeleiter Marco Milohnic zeigt die Wasserschäden im Tierschutzheim.

“Das alles sind Tiere, die einmal irgendeinem Vorarlberger gehört haben”, sagt Tierpflegeleiter Marco Milohnic. Hinter jedem dieser Tiere steckt eine Geschichte. Manche traurig, manche unverständlich, manche herzzerreißend. Und während draußen oft hektischer Alltag herrscht, kämpfen drinnen Menschen dafür, dass diese Tiere nicht aufgegeben werden. Doch die Einrichtung selbst kämpft mittlerweile aufgrund von Einsparungen durch das Land ebenfalls ums Durchhalten.

25 Jahre haben Spuren am Gebäude hinterlassen.
25 Jahre haben Spuren am Gebäude hinterlassen.

Ein Zuhause, das selbst Hilfe braucht

Nach knapp 25 Jahren Dauerbetrieb zeigen Gebäude und Anlage deutliche Ermüdungserscheinungen. Was einst modern war, ist heute vielerorts marode. Fassaden bröckeln, Dächer werden undicht, und täglich wächst die Sorge, dass die Substanz irgendwann einfach nicht mehr mitmacht. Besonders dramatisch zeigte sich die Lage kürzlich bei den Katzenbalkonen, einem Ort, der für die Stubentiger ein kleines Stück Freiheit bedeutet. Sonne tanken, frische Luft schnuppern, ein paar Schritte ins Freie – für viele Katzen im Heim ist das ein kostbarer Moment Normalität.

Die Katzenbalkone wurden erneuert und sind nun wieder sicher für Mensch und Tier.
Die Katzenbalkone wurden erneuert und sind nun wieder sicher für Mensch und Tier.

Doch die Realität hinter den Kulissen sah alarmierend aus. Die Balkone waren morsch, brüchig, gefährlich. “Mitarbeiter stiegen dort schon lang nicht mehr raus. Es war einfach zu gefährlich”, berichtet Milohnic. Einige Böden waren derart beschädigt, dass ein komplettes Einstürzen drohte. Gleichzeitig bestand die Gefahr, dass sich die Oberflächen irgendwann nicht mehr reinigen lassen. Eine Katastrophe in einem Bereich, in dem strenge Hygiene über Gesundheit oder Krankheit entscheidet. “Im Quarantänebereich muss jeder Handgriff sitzen, sonst sind alle Desinfektionsmaßnahmen buchstäblich für die Katz”, so Milohnic.

Mirko Milohnic mit Welpe Marty, der am 3.12. in Bregenz, im Bereich Stadion/Seebad gefunden wurde und nach dessen Besitzer gesucht wird.
Mirko Milohnic mit Welpe Marty, der am 3. Dezember in Bregenz, im Bereich Stadion/Seebad gefunden wurde und nach dessen Besitzer gesucht wird.

Die Balkone wurden schließlich erneuert – eine Investition in Sicherheit, Lebensqualität und Tierwohl. Doch sie hinterließ im ohnehin angespannten Budget ein riesiges Loch.

Immer wieder werden verletzte oder schwer erkrankte Tiere eingeliefert, die intensive - und oft auch kostspielige - Betreuung benötigen.
Immer wieder werden verletzte oder schwer erkrankte Tiere eingeliefert, die intensive – und oft auch kostspielige – Betreuung benötigen.

Die Notfälle hören nicht auf

Als wäre das nicht genug, musste im Sommer das komplette Hauptdach saniert werden. Jahrzehntelang Wind und Wetter ausgesetzt, hatte es irgendwann aufgegeben. Regenwasser tropfte durch, Räume mussten geschützt, Tiere umgesiedelt werden. Eine teure, aber unvermeidbare Baustelle, denn ein undichtes Dach kann für ein Tierheim schnell existenzbedrohend werden.

Neben der Versorgung bekommen die Tiere im Tierschutzheim täglich viel Liebe, wie hier von Michele, die ehrenamtlich regelmäßig für Kuscheleinheiten vorbeischaut.
Neben der Versorgung bekommen die Tiere im Tierschutzheim täglich viel Liebe, wie hier von Michele, die ehrenamtlich regelmäßig für Kuscheleinheiten vorbeischaut.

Während das Gebäude altersbedingt schwächelt, reißt auch die Flut an Notfällen nicht ab. Immer wieder kommen Tiere, die dringend Operationen oder teure medizinische Behandlungen benötigen: gebrochene Beine, entzündete Augen, Tumore, schwere Infektionen. Fälle, die Zeit, Herz und viel Geld kosten – aber bei denen Aufgeben keine Option ist.

Tierpfleger Marco Milohnic arbeitet seit 18 Jahren im Tierschutzheim und engagiert sich für das Wohl der Tiere. Er hofft nun auf Unterstützung aus der Bevölkerung.
Tierpfleger Marco Milohnic arbeitet seit 18 Jahren im Tierschutzheim und engagiert sich für das Wohl der Tiere. Er hofft nun auf Unterstützung aus der Bevölkerung.

Das Vorarlberger Tierschutzheim trägt Verantwortung für die Tiere in Vorarlberg – und das jeden Tag, ohne Pause, ohne Ausrede. Doch nun braucht das Heim selbst dringend Unterstützung. “Jede Spende, ob groß oder klein, hilft dabei, notwendige Reparaturen zu finanzieren, den laufenden Betrieb zu sichern und vor allem Leben zu retten, die sonst keine Chance hätten”, so der Tierpfleger. Spenden kann man unter dem cth

Spendenkonto

Vorarlberger Volksbank

IBAN AT07 4571 0001 0102 8008,

BIC VOVBAT2B

In den vergangenen Wochen wurden mehrere Hunde gefunden, deren Besitzer bisher nicht ermittelt werden konnten. Hier im Bild, Hund Kuno, ein unkastrierter Mischlingsrüde, wurde am 14.12.2025 in Wolfurt in der Nähe der Firma Lenz KG gefunden.
In den vergangenen Wochen wurden mehrere Hunde gefunden, deren Besitzer bisher nicht ermittelt werden konnten. Hier im Bild: Hund Kuno, ein unkastrierter Mischlingsrüde, wurde am 14.12.2025 in Wolfurt in der Nähe der Firma Lenz KG gefunden.