Stimmgewaltig in die Abendklang-Pause
Mit The Vocal Band verabschiedete sich die Hohenweiler Konzert-Serie bis zum Frühjahr.
Hohenweiler Die gute Nachricht zuerst: Die im heurigen Frühjahr gestartete Konzertserie Abendklang, die von Mal zu Mal mehr Zuhörer in die Hohenweiler Pfarrkirche lockte, wird nach einer Winterpause im Frühjahr fortgesetzt, und die Freunde dieser speziellen Konzertserie können sich auch im kommenden Jahr einmal im Monat nach einer stressigen Arbeitswoche am Freitagabend bei spezieller Musik, Gesprächen und Umtrunk “herunterholen lassen” und entspannt ins Wochenende gehen.
A-cappella-Abschluss
Die Organisatoren blieben nach sieben Konzerten, zu denen einmal sogar Alphörner aufgeboten wurden, ihrem Konzept auch zum Jahresabschluss treu und hatten dazu “The Vocal Band” – ein Quartett aus der Schweiz, Liechtenstein und Vorarlberg – für ein stimmgewaltiges Finale eingeladen.
Unter musikalischer Leitung von Christian Büchel aus Buchs – unter anderem dipl. Konzert- und Opernsänger sowie Gesangslehrer – widmen sich Wolfgang Hödl aus Nenzing, Alois Willi aus Balzers und Martin Gratzer aus Hohenweiler modernen A-cappella-Songs in deutscher und englischer Sprache und Southern Gospel, insbesondere der Musik der Gaither Vocal Band des US-Komponisten Bill Gaither, und lassen dazu auch eine Gitarre reihum gehen.
Interessante Arrangements
Das Quartett belässt es dabei nicht einfach bei Coverversionen, sondern präsentiert interessant arrangierte Versionen internationaler Hits, die Wolfgang Hödl “neu erfindet” – etwa das Weit, weit weg von hier, mit dem Hubert von Goisern schon vor mehr als 30 Jahren seine Fans gleichermaßen begeisterte und berührte.
Oder den Simon-&-Garfunkel-Klassiker “The Sound of Silence” (Der Klang der Stille), der in der Version von The Vocal Band nicht weniger eindringlich klingt als das 1964 präsentierte Original des Kult-Duos, das mit ihrem Hit die Unfähigkeit der Menschen beklagt, nicht mehr miteinander kommunizieren zu können. Paul Simon und Art Garfunkel beklagen mit dem Sound of Silence eine emotionale Distanz inmitten der modernen Gesellschaft. Dunkelheit und Stille verdrängen Botschaften der Wahrheit, die deshalb nicht mehr gehört werden.
Ruhe nach der “stillen Zeit”
“Stille” war auch Thema für die Moderatorin Silvia Gratzer, die die Musikblöcke mit besinnlichen Texten verband. Dabei bemühte sie unter anderem Karl Valentin, der es trefflich formulierte: “Wenn die stille Zeit vorbei ist, dann wird es auch wieder ruhiger.” Eine wichtige Botschaft für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage, die oft auch dazu verleiten, die Erwartungen so hoch zu schrauben, dass sie am Ende in Unzufriedenheit münden.
Dazu passte auch die Geschichte vom zufrieden angelnden Fischer, dem ein “Berater” vorschlug, er solle doch in großem Stil fischen, eine Firma gründen, viele Mitarbeiter beschäftigen und so ein reicher Unternehmer werden, der sich dann in aller Ruhe seinem Hobby, dem Fischen, widmen könne. Worauf der Fischer zu seinem verdutzten “Berater” meinte: “Genau das mache ich ja schon.” Ein interessanter Gedanke, der in den hektischen Weihnachtsvorbereitungen ein wertvoller Begleiter sein kann. STP