Tolle Leistungen bei Zentralmatura

Vorarlberg / 07.06.2013 • 21:04 Uhr
Für Carmen und Sarah von der HLW am Institut St. Josef heißt es nun: Fest lernen für die bald beginnende mündliche Reifeprüfung. Foto: VN/Hofmeister
Für Carmen und Sarah von der HLW am Institut St. Josef heißt es nun: Fest lernen für die bald beginnende mündliche Reifeprüfung. Foto: VN/Hofmeister

Fast die Hälfte aller Vorarlberger AHS-­Maturanten mit Sehr Gut oder Gut.

Bregenz. Es gibt auch noch gute Nachrichten von der Schulfront. Beispiel schriftliche Zentralmatura Englisch: das einzige Fach, in dem die schriftliche Matura flächendeckend und für alle 714 antretenden AHS-Schüler der 14 Vorarlberger Gymnasien als zentral gesteuerte Prüfung abgehalten wurde. Nicht weniger als 17 Prozent der Kandidaten absolvierten die schriftliche Reifeprüfung mit einem Sehr gut, für 30 Prozent der Kandidaten reichte es zu einem Gut. Durchgefallen sind neun Prozent aller Kandidaten. In anderen Fächern, wie etwa Französisch, Spanisch oder Latein, kam die Zentralmatura nur vereinzelt zur Anwendung. Die Ergebnisse sind daher für die Statistik von geringem Wert.

So gut die Resultate für das einzig flächendeckend abgeprüfte Fach, Englisch, heuer sind, im vergangenen Jahr waren sie sogar noch besser. Der heurige Notenschnitt betrug bei den Klausurarbeiten 3,26, im vergangenen Jahr lag er noch bei 3,1.

Neue Formate

„Das liegt in einer normalen Schwankungsbreite“, analysiert Hubert Metzler (64), Matura-Verantwortlicher

beim Landesschulrat, die Zahlen. Mögliche Gründe für die marginale Verschlechterung in diesem Jahr: Auch die freie Schreibübung – ein wesentlicher Bestandteil des schriftlichen Aufgaben-Portfolios – war zum Teil zentral vorgegeben. Eine noch nicht gewohnte Herausforderung für die Schüler. „Und“, so Gebhard Steiner (49), Vorarlberger Pionier in Sachen Englisch-Zentralmatura, „auch die Testformate bei den Leseverständnis-Aufgaben waren heuer etwas anders. Da galt es, die Schüler optimal darauf einzustellen.“

„Alles in allem“, resümiert Steiner weiter, „waren die Aufgaben heuer doch etwas schwieriger als im vergangenen Jahr.“ Für Aufregung hatte diesbezüglich ein Zeitungsartikel in Tirol gesorgt, wonach es in diesem Bundesland heuer viel Kritik an den Aufgabenstellungen gegeben habe. „Wir haben nichts dergleichen bemerkt“, sagt dazu Prof. Gerhard Pisek (54) von der Anglistik der Universität Innsbruck, wo die wissenschaftliche Wiege der Englisch-Zentralmatura steht und das Projekt entwickelt wurde.

BG Lustenau top

In Vorarlberg wurde die Englisch-Zentralmatura vom Großteil der Maturaprüfer positiv aufgenommen. Für die Lehrer von großem Vorteil ist der einheitliche Korrekturschlüssel, der keine Interpretationsmöglichkeiten mehr zulässt und einen Vergleich mit anderen Schulen ermöglicht. Als Nachteil wird von einigen Pädagogen das „Diktat“ der neuen Maturaform für den täglichen Unterricht gesehen.

Apropos Vergleiche: Das BG Lustenau, vor Kurzem noch wegen seiner mangelnden Reformbereitschaft in Sachen Gemeinsame Schule kritisiert, schnitt bei der Zentralmatura heuer am besten ab: So hatte keiner der Maturakandidaten in der Englisch-Klausur eine schlechtere Note als Befriedigend.

Zentralmatura

Einziges Fach, das schriftlich überall zentral abgeprüft wurde, ist Englisch

» 17 Prozent Sehr Gut

» 30 Prozent Gut

» 27 Prozent Befriedigend

» 17 Prozent Genügend

» 9 Prozent Nicht genügend

» 714 angetretene Kandidaten

» Notendurchschnitt: 3,26