“Wollen das Ried zupflastern”

Vorarlberg / 29.10.2014 • 21:35 Uhr
Der Bregenzer Marcel Hintner eröffnete als Generalsekretär den Gründungskonvent der Satire-Partei „Die Partei“ in Wien. Foto: Die Partei  
Der Bregenzer Marcel Hintner eröffnete als Generalsekretär den Gründungskonvent der Satire-Partei „Die Partei“ in Wien. Foto: Die Partei  

Die Partei will Jugendlichen Bürokratie wieder näherbringen und Österreich vergrößern.

Schwarzach. Marcel Hintner (20) aus Bregenz ist Bundesgeschäftsführer der Satire-Partei „Die Partei“, die am 26. Oktober in Wien gegründet wurde. Den VN erklärt er, warum eine Mauer im Arlbergtunnel Sinn macht.

Herr Generalsekretär. Wie klingt diese Anrede für Sie?

MARCEL HINTNER: Das ist typisch Vorarlberger Medien. Man kann mit Ihnen nicht über Inhalte sprechen.

Gut, dann starten wir mit Inhalten, die Vorarlberg bewegen. Wie wollen Sie den Föderalismus stärken?

HINTNER: Wir wollen Föderalismus fördern und Bürokratie schaffen. Jede Gemeinde bekommt ihren eigenen Föderalismus. Die Jugend von heute weiß gar nicht mehr, was richtige Bürokratie ist.

Wie wollen Sie das ändern?

Hintner: Die Hintner-Jugend forscht intensiv an einer eigenen Bürokratie-App, um diese den Jugendlichen wieder näherzubringen.

Die Hintner-Jugend trägt Ihren Namen. Der Generalsekretär in Deutschland heißt Thomas Hintner, der Parteinachwuchs im Nachbarland dadurch ebenfalls Hintner-Jugend. Sind Sie mit Thomas Hintner verwandt, oder ist das Zufall?

HINTNER: Ich bin mit diesem Namen geboren, und das ist natürlich kein Zufall.

Wird es unter Ihrer Führung noch neun Landesparlamente geben?

HINTNER: Wir haben vor, Österreich zu vergrößern. Jemand muss das dann koordinieren.

Vergrößern? In welche Richtung?

HINTNER: In alle Richtungen. Zugang zum Meer wäre gut.

Haben Sie eine Vision von Vorarlberg? Wie soll Ihre Heimat in zehn Jahren ausschauen?

HINTNER: Vielen Dank für diese Frage, ich beantworte gerne eine andere. Wir haben drei Punkte im Programm: Die Zwangshomoehe, jedes dritte Kind in der Schule soll schwul sein und wir verlangen ein staatlich gefördertes schwules Jahr.

Wie steht Ihre Partei der Legalisierung von Cannabis gegenüber?

HINTNER: Es kann nicht die Aufgabe einer Oppositionspartei sein, die Arbeit der Regierung zu machen.

Was sagen Sie zur Erweiterung des Messeparks?

Hintner: Das ist gut. Ich bin dafür, dass wir das gesamte Ried mit Straßen zupflastern und ein Ried-Einkaufszentrum bauen.

Die Tunnelspinne soll auch kommen?

Hintner: Am besten wäre es, ganz Vorarlberg zu untertunneln. Dann muss sich der Rest von Österreich Vorarlberg nicht mehr anschauen.

Wie ist Ihre Lösung zu den steigenden Pensionsausgaben?

Hintner: Bei dieser Frage befinden wir uns in einem innerparteilichen Bildungsprozess.

Wie weit sind Sie da schon?

Hintner: Wir sind neu, wir können uns noch nicht ernsthaft mit Fragen auseinandersetzen. Ich glaube auch nicht, dass sich Ihre Leser dafür interessieren. Viel mehr wollen Ihre Leser populistische und inhaltsleere Aussagen, wie: Ja zur Neutralität, Nein zur Neutralität.

Was interessiert unsere Leser noch?

Hintner: Die Partei verspricht, wieder eine Partei zu sein, die Mehrheiten verschaffen kann. Wir sind eine Partei, die alleine regieren kann, das braucht Vorarlberg wieder. Wir sind machtgeil und korrupt, das sind die Vorarlberger sowieso schon gewöhnt. Und wir versprechen: Wir ruinieren dieses Land! Zum halben Preis.

Korrupt? Wie teuer sind Sie?

Hintner: Das müssen wir erst ausloten, da sind unsere Experten noch in einem Findungsprozess.

Wurden Sie, als Führungsperson einer Partei, schon zu einem Bilderbergertreffen eingeladen?

Hintner: Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Damit haben wir nichts, aber auch gar nichts, zu tun.

Ihre deutsche Mutterpartei propagiert den Wiederaufbau der Mauer. Müssen sich auch die Westösterreicher auf eine Mauer gefasst machen?

Hintner: Wir könnten uns vorstellen, den Arlbergtunnel wieder zuzumauern. Damit würden wir sicher große Sympathien in Teilen Tirols gewinnen.