Hauptfächerstudium soll in Feldkirch bleiben

LR Bernadette Mennel will Filetstücke der Sekundarlehrerausbildung im Land halten.
Bregenz. Am kommenden Mittwoch (die VN berichteten) treffen sich in Innsbruck die Leiter der Lehrerausbildungsstätten von Vorarlberg und Tirol. Ziel des Treffens unter dem Vorsitz von Roland Psenner (64), Vizerektor der Universität Innsbruck, ist es, die Lehrerausbildung neu im Entwicklungsverbund West auf ein solides Fundament zu stellen. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die Beantwortung einer Frage: Was kann ein künftiger Lehramtsstudent wo studieren?
Beitrag vom Land?
Vorarlbergs Schullandesrätin Bernadette Mennel (55) hat diesbezüglich klare Vorstellungen. „Natürlich muss es für Vorarlberg das Ziel sein, das Studium der Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport im Rahmen der Sekundarlehrerausbildung weiterhin im Land zu ermöglichen.“ Nachsatz: „Garantieren kann ich das allerdings nicht.“ Der Schlüssel zur Umsetzung des Ziels liegt in der Sicherstellung der Finanzierung. Laut Schätzung des für Lehre und Studierende zuständigen Vizerektors der Universität Innsbruck, die von Gesetzes wegen für die Lehrerausbildung neu im Westen verantwortlich ist, kostet die Studierbarkeit genannter Fächer an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg zusätzlich zwei Millionen Euro. Die will sich Mennel vom Bund holen: „Die PH Vorarlberg ist ja eine Bundesinstitution“. Allerdings deutet die Schullandesrätin an, dass eventuell auch das Land einen Beitrag dazu leisten würde.
Forschungsprojekt
Große Hoffnungen setzt Bernadette Mennel bei ihren bildungspolitischen Zielen für 2015 auch auf die Erkenntnisse aus dem großen Forschungsprojekt „Schule der Zehn- bis 14-Jährigen“, dessen Ergebnisse Teil zwei im Mai vorgestellt werden. „Schon jetzt haben wir zahlreiche Rückmeldungen von Schulen über die bisher präsentierten Ergebnisse erhalten. Sie sprechen von wertvollen Informationen für die Entwicklung an ihren Standorten“, freut sich Mennel. Über die mögliche Einrichtung einer Modellregion Vorarlberg hält sich die Schullandesrätin jedoch bedeckt. „Bevor nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen, sollte man darüber nicht spekulieren.“
Schule und Sport
Intensive Sprachförderung und den Ausbau von ganztägigen Schulformen nennt Mennel als ihre zwei Hauptschwerpunkte für das Jahr 2015. „Sprache ist der Schlüssel zum Lebeln“, beschreibt die Schullandesrätin die Bedeutung notwendiger Sprachkenntnisse für eine erfolgreiche berufliche Entwicklung. Man müsse migrantischen Eltern weiterhin gute Angebote machen, sie allerdings auch entsprechend unmissverständlich zur Nutzung dieser Angebote drängen. Weitere Verbesserungen seien zudem an den Schnittstellen zwischen Kindergarten und Volksschule vorgesehen. „Es muss die Zusammenarbeit von Pädagogen noch stärker ausgebaut werden“, betont Mennel.
Viel verspricht sie sich auch von geplanten Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen im Zusammenhang mit ganztägigen Schulformen. Da gehe es vor allem darum, Schule und Freizeitgestaltung unter einen Hut zu bringen.
Begeistert ist Mennel als Schul- und Sportlandesrätin im Hinblick auf die Jugendwinterspiele, die am 25. Jänner im Montafon eröffnet werden: „Dort erleben wir mit 1400 Vorarlberger Schülern, die in die Organisation eingebunden sind, den perfekten Mix von Schule und Sport.“
Über eine Modellregion sollte man nicht spekulieren.
Bernadette Mennel