Hauptfächerstudium im Land

Studienprogramm für künftige Mittelschul- und Gymnasiallehrer endlich fixiert.
Feldkirch. Fast jahrelang wurde darum gerungen, seit Dienstag ist es fix: Angehende Lehramtsstudenten der gesamten Sekundarstufe können an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg ab dem Studienjahr 2016/2017 die Hauptfächer Deutsch, Englisch, Mathematik sowie Sport studieren. Ein entsprechender Kooperationsvertrag des sogenannten Entwicklungsverbundes West mit der Universität Innsbruck als federführendem Ausbildungszentrum wird heute in der Tiroler Landeshauptstadt unterschrieben. Als Partner mit an Bord: Neben der PH Vorarlberg auch die PH Tirol sowie die Kirchliche Pädagogische Hochschule Edith Stein.
Meilenstein
„Ich bin sehr froh, dass wir diesen Meilenstein nun endlich geschafft haben“, freut sich der Rektor der PH Vorarlberg, Gernot Brauchle (51), ganz besonders. Seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Jahren hatte Brauchle um dieses Studienangebot gekämpft und musste dabei immer wieder Rückschläge erleiden. Jetzt endlich ist das Projekt fixiert. Nicht mehr zu früh, denn die angehenden Lehramtsstudenten brauchen Planungssicherheit für ihr Studium. Sie müssen wissen, was sie wo zu studieren beginnen können.
Ein Meilenstein wird das neue Studienjahr allemal. Erstmals werden angehende Mittelschullehrer und Gymnasiallehrer ein gemeinsames Studium absolvieren. Die Ausbildung dauert insgesamt sechs Jahre und ist in ein vierjähriges Bachelorstudium und ein zweijähriges Masterstudium unterteilt. Das Studium umfasst eine grundlegende fachliche und fachdidaktische Ausbildung in zwei Fächern, eine allgemein bildungswissenschaftliche und eine pädagogisch-praktische Ausbildung. Derzeit stehen 24 Unterrichtsfächer sowie die Spezialisierung inklusive Pädagogik zur Auswahl, ein weiterer Ausbau der Spezialisierungen ist geplant.
Digitale Hörsäle
Möglich macht das Studienangebot in Feldkirch auch eine Sonderunterstützung des Landes. Um das Angebot auch tatsächlich zu gewährleisten, braucht es Mittel für die Einrichtung digitaler Hörsäle zur Übertragung von Lehrveranstaltungen nach Feldkirch. „Es wird im Fach Englisch für die Studenten trotzdem notwendig sein, in regelmäßigen Abständen einen Tag an der Universität Innsbruck zu verbringen. Für diese Tage werden günstige Verbundtickets angeboten, eine Übernachtung in Innsbruck ist nicht notwendig“, versichert Rektor Brauchle.
Grundsätzlich sollen die beteiligten Bildungseinrichtungen ihre jeweiligen Stärken in diese Kooperation einbringen und damit eine qualitätsvolle und forschungsgeleitete Aus- und Weiterbildung künftiger Lehrerinnen und Lehrer für die allgemeinbildenden Fächer an den Mittelschulen, den Polytechnischen Schulen, den allgemeinbildenden höheren Schulen sowie den mittleren und höheren berufsbildenden Schulen ermöglichen. Geplant ist auch der Austausch von Lehrenden innerhalb des Entwicklungsverbundes West.
Ende Mai haben bereits zahlreiche Studierende für das Studium Primarstufe und für das Studium Sekundarstufe Allgemeinbildung die Eignungsfeststellung absolviert und sich für den Standort Feldkirch angemeldet. Ein zweites Anmeldefenster öffnet im Sommer, und zwar zwischen dem 1. Juli und dem 15. August.
Die Ausbildung neu für die Primarstufe gibt es an der PH Vorarlberg schon seit 2015.
Ich bin sehr froh, dass wir diesen Meilenstein in der Lehrerausbildung nun geschafft haben.
Gernot Brauchle