“Kirchenrebellen” wollen zu Bischof

Gegner der Bildsteiner Renovierungspläne fühlen sich im Projektprozess benachteiligt.
Bildstein. Noch am Freitag verschickte die Diözese Feldkirch eine Aussendung im Zusammenhang mit der beabsichtigten Renovierung der Bildsteiner Wallfahrtskirche. Botschaft: Man wolle in gutem Einvernehmen der Bildsteiner miteinander eine gute Entscheidung für eine verantwortungsvolle Renovierung und Gestaltung der Pfarrkirche herbeiführen. Deswegen habe man alle Interessengruppen eingeladen, an einem ergebnisoffenen Prozess mitzuwirken.
Vorwürfe
Doch von einem friedlichen Miteinander ist die Entscheidungsfindung für eine Renovierung des Kircheninneren in Bildstein weit entfernt. Die Gegner der Renovierung kritisieren die von der Diözese eingesetzte Mediatorin Ursula Kremmel scharf. „Der von ihr vorgeschlagene Teilnehmerkreis für die sogenannte Zukunftskonferenz, an welcher alle Interessengruppen teilnehmen sollten, zeigt deutlich, dass sie in diesem Prozess nicht eine neutrale Position vertritt, sondern ganz klar im Sinne der Diözese und Pfarre die Neugestaltung durchsetzen soll“, hält Initiativen-Sprecher Gerhard Waibel (40) fest. Die Vertreter der Bürgerinitiative, die sich gegen eine totale Umgestaltung des Kircheninnern in Bildstein aussprechen und vor allem die beiden Altar-Leihgaben aus Vandans im örtlichen Gotteshaus behalten wollen, möchten nun bei Bischof Benno Elbs (55) einen Termin, um ihre Vorbehalte gegen den Prozess darzulegen. Doch den bekommen sie nicht. „Der Bischof lehnt das ab“, heißt es dazu aus der Diözese. Argument: „Auch die Befürworter der modernen Kirchenpläne bekommen keinen. Der Bischof möchte, dass die verschiedenen Gruppen sich einigen und am Ende mit einem Ergebnis auf ihn zukommen.“
Die Kritiker berufen sich auf 700 Unterschriften, die sie gegen die ursprünglichen Renovierungspläne gesammelt hatten. Sie sehen sie in der Gruppe der Interessenvertreter unterrepräsentiert. Mediatorin Ursula Kremmel will die bisher gesetzten Maßnahmen im Prozess der versuchten Annäherung nur als erste Schritte verstanden wissen. “Wir befinden uns in einer Phase des Zusammenfindens. Es wäre sehr schade, wenn uns die Vertreter der Bürgerinitiative nicht weiter begleiten würden”, gibt sich Kremmel konsensbereit.
Keine Teilnahme
„Zu den Interessengruppen zählt für die Mediatorin zum Beispiel auch der Freundeskreis Maria Bildstein. Dabei besteht dieser Verein offiziell seit dem 11. 3. 2016 nicht mehr“, hält Waibel dagegen. Von den 64 vorgesehenen Teilnehmern sei die Bürgerinitiative nur mit 16 Vertretern vorgesehen gewesen. „Das heißt, dass wir in allen Arbeitsgruppen eine Gegenposition einnehmen, weil alle anderen Gruppen sich für die Umgestaltung der Kirche einsetzen. Und wenn dann am Ende die große Renovierung beschlossen wird, verweist man auf ein demokratisches Abstimmungsergebnis. Da wollen wir nicht mitmachen“, kennt Waibel keine Kompromisse.
Die Bürgerinitiative ist im Planungsprozess unterrepräsentiert.
Gerhard Waibel
