25 Hilfslehrer im neuen Schuljahr

Vorarlberg / 15.07.2016 • 18:32 Uhr

Nach Studienabschluss dürfen die Junglehrer ins attraktivere neue Dienstrecht.

Bregenz. Vor einem Jahr gab es in Schulkreisen große Aufregung. 40 angehende Lehrerinnen und Lehrer, denen noch einige wenige Prüfungen oder die Bachelor-Arbeit für den Abschluss ihrer Ausbildung fehlten, wären vom Land wegen Lehrermangels per Sondervertrag angestellt worden.

Doch dann der Schock: Diese Aushilfslehrkräfte dürfen nach ihrem Studienabschluss nicht ins neue Dienstrecht einsteigen, sondern müssten nach dem alten, wesentlich unattraktiveren, eingestellt werden – hieß es aus dem Ministerium.

Ministerium macht Rückzieher

Daraufhin wollten die meisten Studenten den angebotenen Job nicht antreten. Erst nachdem die VN diese Verordnung veröffentlichten und einen Sturm der Entrüstung bei Betroffenen und Schulverantwortlichen auslösten, zog das Ministerium zurück. Die Aushilfslehrer erhielten in Sachen Dienstvertrag ein Optionsrecht. Allerdings: Diese Regelung galt nur einmalig.

Nun bekommen auch heuer 25 Pflichtschullehrerinnen und Lehrer, denen zur regulären Lehrberechtigung noch wenige Prüfungen oder die Bachelor-Arbeit fehlen, ein Jobangebot vom Land. Auch sie werden dringend gebraucht, weil sonst nicht alle Stunden besetzt werden können. Erfreulich: Das Bildungsministerium erteilt zusammen mit dem Bundeskanzleramt die Genehmigung zur Ausstellung eines befristeten Sondervertrages – ohne dass die Betroffenen dabei nach Fertigstellung ihres Lehramtsstudiums in einen alten Dienstvertrag gezwungen werden. Sobald sie ihr Studium beendet haben, können sie sich für den neuen Dienstvertrag entscheiden. Dieser garantiert höhere Einstiegsgehälter. Das war eine der zentralen Forderungen der Lehrerschaft bei den Verhandlungen über ein neues Dienstrecht.

Kampf um Verträge

„Gut, dass wir diese Sonderverträge ohne spätere Nachteile für die Studenten heuer rechtzeitig ausverhandeln konnten“, freut sich Lehrervertreter Andreas Hammerer (49). „Das war nicht selbstverständlich. Solche Sonderverträge müssen nämlich jedes Jahr neu ausverhandelt werden.“ Hammerer bedauert das, „weil es einfacher wäre, wenn solche Regelungen über einen längeren Zeitraum gelten würden. Wir mussten auch heuer um diese Verträge kämpfen.“ Die Möglichkeit zur Ausstellung der Sonderverträge umfasst Lehrtätigkeiten an Pflichtschulen.“ Die Kandidaten erhalten dabei 85 Prozent eines regulären Erstgehaltes. Dieses beträgt im neuen Dienstrecht für Lehrer aller Schultypen aktuell 2.545,70 Euro brutto. Das sind mehrere Hundert Euro mehr als Junglehrer nach dem alten Besoldungsschema verdienen.

Deutschlehrer gesucht

Die 25 angestellten Lehramtsstudenten teilen sich in etwa gleich auf Neue Mittelschulen und Volksschulen auf.

Laut Hammerer gibt es derzeit vor allem für das Fach Deutsch Personalengpässe. „Würden diese Sonderverträge nicht ausgestellt, könnten nicht alle lehrplanmäßig vorgeschriebenen Stunden besetzt werden.“  Klar macht das Bildungsministerium jedoch: Verträge dieser Art gibt’s nur in Ausnahmesituationen.