Des Weinbauers Kampf für den edlen Tropfen
Trotz Pilzen, Hagel und Kirschessigfliege: Winzer Josef Möth sieht guter Ernte entgegen.
Bregenz. Die Blätter der Rebstöcke auf der drei Hektar großen Anbaufläche am Brachsenweg wiegen sich in der leichten Brise, die vom See herüberzieht. Die Trauben bedecken sie nicht mehr. “Von dort haben wir die Blätter entfernt, damit die Trauben mehr Sonne erhalten”, sagt Weinbauer Josef Möth (41).
Möth hat noch viel mehr getan und tut noch immer viel, um den Kampf für einen edlen Tropfen 2016 zu gewinnen. “Leicht ist es heuer tatsächlich nicht. Da war das Wetter mit Frostgefahr und Hagel. Dann die Pilz-Schädlinge nach dem vielen Regen. Und die Kirschessigfliege könnte gegen Ende der Vegetationsperiode noch eine unangenehme Rolle spielen”, erklärt der Winzer.
Großer Einsatz
Hege und Pflege der Trauben haben laut Möth heuer einen Einsatz gefordert, “der 30 Prozent über jenem in einem Jahr liegt, das ohne Wetterkapriolen mit den entsprechenden Begleiterscheinungen bleibt”. Dank fleißiger Menschenhände und des Einsatzes natürlicher Mittel steuert der Bregenzer Vollerwerbswinzer nun hinein in die letzte Vegetationsperiode. “Je länger die Vegetationsperiode dauert, desto besser ist das für die Trauben”, weiß der Bregenzer. Bald wird er noch ein Düngemittel einsetzen, das die kleinen Früchte weiß werden lässt und als willkommener Nebeneffekt irritierend auf Schädlinge wirkt.
Von Katastrophen wie jener in der Steiermark, wo der Frost den Großteil der diesjährigen Weinernte vernichtete, blieb Möth verschont. “Wir erwarten entspannt und mit großem Optimismus die diesjährige Ernte”, sagt der Bregenzer. Eine guter Wetterverlauf mit möglichst viel Sonne könnte auch den Jahrgang 2016 zu einer Erfolgsgeschichte machen. Wobei auch in einem vermeintlich schlechten Jahr mit einem vermeintlich schlechten Weinwetter tolle Ergebnisse zu erzielen sind. “Das hat uns 2014 gezeigt, als wir hervorragende Produkte erarbeiten konnten.”
75 Prozent Weißwein
Dass der Name Möth mittlerweile auf Weinkarten von nobelsten Restaurants im In- und Ausland steht, freut den Winzer vom Bodensee ganz besonders. Gerne spricht er von seinem Wein als neue Vorarlberger Marke. “Natürlich freue ich mich, wenn wir mit unseren Produkten hohe Anerkennung erzielen.”
Auf seinen drei Hektar Anbaufläche baut Möth zu 75 Prozent Weißweintrauben an und zu 25 Prozent Rotweintrauben. Der Bregenzer Winzer führt den Betrieb in zweiter Generation und betreibt darüber hinaus am Stammsitz an der Langener Straße einen Heurigen.