Übernahme für Schlachthof läuft

Vorarlberg / 14.12.2016 • 18:39 Uhr
Im Dornbirner Schlachthof wird ab dem 2. Jänner des neuen Jahres wieder Betrieb herrschen. Foto: Hagen
Im Dornbirner Schlachthof wird ab dem 2. Jänner des neuen Jahres wieder Betrieb herrschen. Foto: Hagen

Der neue Pächter Anton Fetz wird den Schlachthof Dornbirn ab
2. Jänner 2017 öffnen.

Dornbirn. Der 45-jährige Andelsbucher Fleischproduzent Anton Fetz wird im neuen Jahr den Dornbirner Schlachthof übernehmen. Er tritt dabei die Nachfolge der Stadt Dornbirn an, welche den Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterführen wollte. Der Schlachthof hatte zuvor Verluste in Höhe von circa 200.000 Euro jährlich produziert.

Elf Mitarbeiter

Fetz wird den Betrieb mit elf Teilzeitmitarbeitern übernehmen. „Ich bereite mich derzeit auf die Übernahme vor. Wir wollen für das neue Jahr gut vorbereitet sein“, erklärte Fetz gegenüber den VN. Er wolle vorerst die Kapazität halten und an zwei Tagen schlachten. „Montag und Dienstag läuft der Betrieb.“

Leicht wird es für Fetz nicht. Vor allem mit der Schlachtung von Schweinen sieht es künftig nicht gut aus. So wird der Fleischhändler efef den Kauf von Lebend-Schweinen über kurz oder lang einstellen und daher auch keine Schweine mehr in Dornbirn schlachten lassen. Etwas, was Spar schon getan hat.

Den Schweineskandal mit den falschen Angaben über die Herkunft des Fleisches will Fetz schonungslos aufgedeckt sehen. „Man sollte all jene namentlich nennen, welche die Konsumenten hinters Licht geführt haben“, meint Fetz. Gleichzeitig sieht der Andelsbucher den Skandal auch als Chance für sein Geschäft. „Vorarlberger Produzenten könnten sich profilieren. Natürlich ist auch der Kunde wichtig. Einerseits muss er bereit sein, für ein echtes Ländle-Schwein einen entsprechenden Preis zu bezahlen, andererseits könnte er die Metzger durch hartnäckiges Nachfragen in Zugzwang bringen.“

AG Schlachthof

Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger (50), der auch als zuständiger Stadtrat in Dornbirn die Lösung mit Fetz als Schlachthofpächter forciert hatte, hofft auf Schlachtaufträge für alle infrage kommenden Tiergattungen in Dornbirn. „Es ist zweifellos Potenzial für eine Kapazitätserweiterung vorhanden. Wir müssen versuchen, den einen oder anderen Produzenten, der jetzt außerhalb des Landes schlachten lässt, zu gewinnen.“ Bei den Schweinen sähe es Moosbrugger als einen Erfolg an, wenn man die derzeitige Quote von 10.000 Schlachtungen im Jahr halten könnte.

Fetz hat für die mittlere Zukunft noch keine wirkliche Strategie für den Schlachthof. „Ich muss zuerst die Übernahme bewältigen, bevor ich an die nächsten Schritte denke. Aber natürlich werde ich alles daransetzen, alte Kunden zu halten und neue mit entsprechenden Konzepten zu gewinnen.“

Der Andelsbucher sollte bei diesen Bemühungen nicht allein bleiben. Für Anfang Jahr ist die Zusammensetzung und möglichst baldige Einberufung der Arbeitsgemeinschaft Vorarlberger Schlachthof geplant. Diese wird sich unter anderem mit der Suche nach einem neuen Standort für einen Schlachtbetrieb beschäftigen, denn spätestens in fünf Jahren steht das jetzige Gebäude nicht mehr zur Verfügung.

Der Schweineskandal bedeutet für uns auch eine Chance.

Anton Fetz