Reichweite bremst E-Autos im Landesdienst

Vorarlberg / 18.09.2017 • 19:29 Uhr
In den Landesgaragen stehen derzeit insgesamt 24 Elektroautos. VN/Paulitsch
In den Landesgaragen stehen derzeit insgesamt 24 Elektroautos. VN/Paulitsch

Anteil von Elektroautos im Landesfuhrpark ist gestiegen, bleibt aber klein.

Bregenz Der Dieselmotor kämpft mit einem schlechten Image. Früher als verbrauchsarm und deshalb umweltfreundlich gepriesen, gelten alte dieselbetriebene Autos mittlerweile als eine der größten Feinstaubproduzenten. Einige Parteien fordern deshalb, dem Verbrennungsmotor per Gesetz ein Ende zu setzen. Die Vorarlberger Grünen etwa möchten, dass ab 2025 keine Dieselfahrzeuge mehr zugelassen werden. Seit 2014 sitzen sie in der Landesregierung. In dieser Zeit hat sich der Anteil von Dieselfahrzeugen im Landesdienst allerdings kaum verändert. Von 166 Autos fahren 109 mit Diesel. 2014 waren von 172 Autos 107 mit Dieselantrieb unterwegs. Allerdings ist der Anteil der Elektroautos gestiegen: von 14 auf 24, wie eine VN-Anfrage ergibt.

Politisch für den Landesfuhrpark verantwortlich ist Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP). Er erklärt: „Der Grundsatz der Autobeschaffung ist klar. Wenn möglich, wird auf Elektroantrieb umgestiegen.“ Dies werde bei jeder Neuanschaffung geprüft. Die Landesvermögensverwaltung hat dazu ein Konzept erstellt, in dem dies festgehalten wird. „Und daran orientieren wir uns“, sagt Wallner. Allerdings möchte er keinen fixen Termin für den kompletten Umstieg festlegen, schließlich sei nicht klar, wie sich die Technik entwickelt, weshalb auch kein Regierungsbeschluss oder Ähnliches geplant ist.

Fast ausschließlich E-Autos

Aus der Vermögensabteilung des Landes heißt es dazu: „Die Ersatzbeschaffungen erfolgen derzeit beinahe ausschließlich in Form von E-Autos.“ Dies sei nicht immer möglich, etwa bei Geländefahrzeugen für den Forstbetrieb. Auch der Landeshauptmann ist nicht elektrisch unterwegs. „Bei Dienstwagen der Regierungsmitglieder geht das wegen der Strecken, die wir teilweise zurücklegen, nicht. Die Reichweite ist einfach noch nicht gegeben. Und die Autos, die eine entsprechende Kilometerleistung herbringen, sind zu teuer“, betont Wallner. Er hofft, dass die Forschung bald leistbare und reichweitenstarke Autos hervorbringt.

Der Diesel ist nach wie vor des Vorarlbergers Lieblingstreibstoff. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden 4582 Diesel-Pkw zugelassen, das sind 51,9 Prozent aller Neuzulassungen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag dieser Wert noch bei 58 Prozent. Es werden tendenziell mehr Benziner zugelassen, vor allem, weil Hersteller die kleineren Automodelle mittlerweile fast ausschließlich mit Benzinantrieb ausstatten. Während der Automarkt von Jänner bis Juli 2017 um 14,6 Prozent gewachsen ist, sank die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos. Von 193 im ersten Halbjahr 2016 auf 155 im selben Zeitraum 2017.

„Bei Dienstwagen der Regierungsmitglieder geht das wegen der Strecken nicht.“

Reichweite bremst E-Autos im Landesdienst
Reichweite bremst E-Autos im Landesdienst