Koblach sucht nach Frieden mit dem Rhein

Vorarlberg / 24.04.2018 • 18:25 Uhr
So könnte die Uferlandschaft des Rheins bei Koblach in einigen Jahren aussehen. Um eine Lösung wird gerungen.Rhesi
So könnte die Uferlandschaft des Rheins bei Koblach in einigen Jahren aussehen. Um eine Lösung wird gerungen.Rhesi

Rhesi-Projektleiter Markus Mähr tritt in der Gemeindestube auf

Koblach, St. Margrethen Das Hochwasserschutzprojekt Rhein-Erholung-Sicherheit, kurz Rhesi genannt, kennt keine Pausen. Nachdem das Generelle Projekt für das grenzüberschreitende Vorhaben mit einem Investitionsrahmen von 500 Millionen Euro noch immer nicht steht, sollen nun die letzten Hürden übersprungen werden. Es sind allerdings hohe Hürden.

GV-Sitzung noch vor dem Sommer?

Mit Koblach hofft Projektleiter Markus Mähr auf eine baldige Einigung. „Wir sind in Gesprächen“, sagt der Projektleiter lapidar. Über Inhalte will er nicht sprechen. Klar ist: Mähr wird am 7. Mai die Gelegenheit bekommen, sich den Koblacher Gemeindevertretern zu stellen und ihnen Informationen aus erster Hand zu liefern. „Er wird dort auch Fragen beantworten“, teilt dazu der Koblacher Bürgermeister Fritz Maierhofer mit.

Vor der Abstimmung der Koblacher Gemeindevertreter zu Rhesi soll vor Ort auch noch der Feldkircher Bezirkshauptmann Herbert Burtscher auftreten. Auch die Gegner einer Dammabrückung bei Koblach sollen noch einmal ihre Argumente vorbringen dürfen. „Mir wäre es natürlich recht, wenn wir die Abstimmung zu Rhesi noch vor der Sommerpause abhalten könnten“, hätte Fritz Maierhofer die Ungewissheit bald einmal vom Tisch. Dass es sich noch bis zum Sommer ausgeht, ist allerdings nicht garantiert. Überzeugungsarbeit leisten für Rhesi muss Projektleiter Mähr auch noch bei der Agrargemeinschaft Meiningen und der sogenannten Frutzkonkurrenz, den Frutz-Anrainergemeinden. „Aber da bin ich doch sehr optimistisch, dass wir uns bald einigen“, meint der Rhesi-Projektleiter.

Wasserbrunnen

Eine Rhesi-Hürde jenseits des Grenzflusses sind die Standorte der sechs Wasserbrunnen bei Widnau. Noch immer wird dort untersucht, ob es möglich ist, diese innerhalb des Außendamms nahe der Autobahn zu platzieren. „Es geht dabei um Fragen der Wasserqualität und der Wassermenge“, präzisiert Mähr die Problematik. Eingebunden in die Problemlösung ist in Widnau das Wasserwerk Mittelrheintal.

Aber auch Naturschutzorganisationen haben sich in Stellung gebracht. Der WWF und Pro Natura hätten die Brunnen lieber außerhalb des Außendamms. Mähr rechnet mit einer Entscheidung „im Mai oder im Juni“.

Eine baldige Entscheidung mit einem fertigen Projekt als Ergebnis wünscht sich bekanntlich auch Landeshauptmann Markus Wallner. Es ist die Voraussetzung dafür, mit der Schweiz einen neuen Staatsvertrag abzuschließen.

Rhesi hat als Projektziel die Erhöhung der Hochwassersicherheit am Alpenrhein zwischen dem Illspitz und dem Bodensee. Die Durchflussmenge soll von 3100 m3 auf 4300 m3 erhöht werden. Letztere Menge entspricht einem 300-jährlichen Hochwasser. Einhergehend mit den Korrekturen an der Uferlandschaft muss zwingend auch eine ökologische Aufwertung erfolgen. Seit 2011 ist das Projekt in Planung.Die geplante Bauzeit beträgt 20 Jahre.

„Ich würde mir natürlich wünschen, wenn wir noch vor dem Sommer Klarheit hätten.“

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