Feldkirch vor Hochwasser schützen

Ill bekommt mehr Platz, innenstädtische Illbrücken werden abgerissen und neu errichtet.
Feldkirch Hochwasser gefährden Feldkirch immer wieder. Gerade die Innenstadt ist dabei gefährdet, 1910 war sie komplett überflutet, im August 2005 waren es letztlich nur noch wenige Zentimeter, die gefehlt haben, die Montfortbrücke beim Landesgericht musste gesperrt werden. Um die Sicherheit maßgeblich zu erhöhen, plant der Wasserverband Ill-Walgau ein 22,4 Millionen Euro teures Großprojekt “Hochwasserschutz Feldkirch”. Das Projekt soll zwischen 2021 und 2024 umgesetzt werden, erste Details wurden nun bekannt.
Damit soll in Zukunft Feldkirch vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt werden. Die geplanten Maßnahmen sind beeindruckend. Die beiden Brücken über die Ill, die Montfortbrücke sowie die Heiligkreuzbrücke, werden im Rahmen des Projektes beide komplett abgerissen. Der Verkehr wird während der Bauphase über eine Behelfsbrücke umgeleitet. Die neue Montfortbrücke soll, so der Plan der Stadt, in diesem Zug verbreitert werden, um mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger zu schaffen.
Breiteres Bett in Kapfschlucht
Große Veränderungen wird es in der Kapfschlucht geben. Hier erhält die Ill auf 200 Metern ein breiteres Flußbett. Die bestehende Kapfstraße wird dazu komplett abgetragen. Nach der Erweiterung wird wieder ein Rad-und Fußweg gebaut. Der Busverkehr wird in Zukunft in einer Galerie unterhalb der Ardetzenberg-Straße verlaufen und damit vom Radweg getrennt werden. Die Stadt will diese Gelegenheit auch nutzen, um die Ardetzenbergstraße teilweise zu verbreitern.

Die Stadt Feldkirch kommt das Projekt billig. Vier Prozent der Kosten, also knapp 900.000 Euro kostet es die Stadt. Dazu kommen aber die Begleitmaßnahmen, die nicht unmittelbar mit der Hochwassersicherheit zu tun haben, diese werden nochmals 400.000 Euro kosten. Für den Großteil der Kosten kommen Bund und Land auf. Von Seiten der Stadt ist seit gestern Abend alles klar, ein entsprechender Grundsatzbeschluss der Stadtvertretung liegt vor.
Stadttunnel in Stadtvertretung
Auch für ein weiteres Feldkircher Großprojekt, den geplanten Stadttunnel, wurde in der gestrigen Stadtvertretung mehrheitlich ein wichtiger Beschluss gefällt. Es geht dabei um die grundsätzliche Kostentragung für Planung, Errichtung und Erhalten der Bauabschnitte, die sich im Feldkircher Stadtgebiete befinden. Dabei wurden die Anteile zwischen Stadt und Land abgegrenzt. Feldkirch übernimmt nach dieser Vereinbarung 10,05 Millionen Euro am Projekt, 1,5 Millionen davon hat die Stadt bereits bezahlt. Der Rest werde zwischen 2019 bis voraussichtlich 2028, also in der geplanten Bauzeit anfallen. Allerdings fehlt aktuell noch das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Wien, vor dieses eingelangt ist, kann kein Baustart erfolgen.