Seit 60 Jahren „danand möga“

BLUDESCH Am Sonntag, 31. März, feiern Anni und Walter Rauch ihr 60-jähriges Ehejubiläum. Im kleinen Rahmen, mit ihren vier Kindern und Anhang, wird in Vandans die heilige Messe besucht und anschließend im „Löwen“ in Tschagguns zu Mittag gegessen.
Anna Rauch, geb. Stark, wurde 1937 in Fontanella geboren. Sie war das siebte von insgesamt 14 Kindern. Mit fünf Jahren kam sie zu Zieheltern nach Bludesch, hatte aber stets guten Kontakt zu ihren Eltern. Nach acht Jahren Volksschule und einem Jahr Haushaltsschule arbeitete Anna, die von allen Anni oder Annile genannt wird, in der Landwirtschaft ihrer Zieheltern.
Walter Rauch wurde, ebenfalls im Jahr 1937, in Dünserberg geboren und war das jüngste von fünf Kindern. „Meine Volksschulzeit war in einer einklassigen Volksschule. Vier Jahre davon noch bei Petroleumlicht“, erzählt der gelernte Tischler, der seine Tischlerlehre in Schnifis absolvierte, „danach ging es ab ins Bundesheer, aber mein Interesse galt immer schon der Natur und der Landwirtschaft.“
Arbeitsreiches Leben
Die Landwirtschaft war es auch, die das Paar schließlich zusammenbrachte. Auf dem Bauernhof von Anni suchte man Hilfe, und Walter, dessen Eltern Bekannte von Annis Zieheltern waren, begann dort zu arbeiten. Die beiden lernten sich immer besser kennen, und nach einem gemeinsamen Theaterbesuch merkten die beiden, dass sie sich ineinander verliebt hatten. Bis vor zehn Jahren bewirtschafteten Anni und Walter ihren Milchbetrieb in der Alten Landstraße in Bludesch. Das Paar war gebunden, hatte nicht viele Möglichkeiten zu verreisen, und wenn, dann gab es hin und wieder Kurzurlaub bei Bekannten im Salzburgerland oder in Slowenien. Dennoch brachten die beiden es nicht übers Herz, den Hof seinem Schicksal zu überlassen. Im Wohnzimmer der Rauchs sind Pokale zu bestaunen, und stolz erzählt Anni: „Ich musste bereits mit 16 Jahren Traktor fahren. Wir waren die zweiten im Dorf, die einen Traktor hatten. Die Pokale stammen vom Traktorgeschicklichkeitsfahren.“
Die Hochzeit feierten die beiden am 31. März 1959. Die Messe fand in Schnifis statt, gegessen wurde im „Mohren“ in Götzis, und im „Löwen“ in Bludesch wurde bis in die Nacht gefeiert.
Kindersegen und Eigenheim
Erst kamen die Kinder, dann das Haus. 1960 wurde Margit geboren, 1962 folgte Monika. Stefan kam 1965 als einziger Sohn zur Welt und mit Irmgard war 1968 die Familienplanung abgeschlossen. Um sich ein eigenes Haus leisten zu können, arbeitete Anni zusätzlich halbtags im Nähr-Engel (Bludesch/Gais) und in der Suchard. Vor 33 Jahren wurde der Traum vom Eigenheim dann endlich wahr. In diesem gingen und gehen bei acht Enkelkindern und zwölf Urenkeln viele Kinderbeine ein und aus. „Elf der zwölf Urenkel sind Buben, das Mädchen ist mein besonderer Stolz“, strahlt Anni.
Ruhiger Lebensabend
Nach dem arbeitsreichen Leben genießt das Paar es, abends gemeinsam Volksmusik zu hören und ein Gläschen Rotwein dazu zu trinken. Anni ist seit 60 Jahren beim Kirchenchor dabei und Walter gehört seit seiner Hochzeit zum Viehzuchtverein. Auf die Frage hin, welches Rezept die beiden für eine so lange und zufriedene Ehe haben, meint Walter: „Geduld, Vertrauen und Verantwortungsgefühl – das sind Tugenden, die immer mehr verloren gehen.“ Und Anni schließt: „Danand möga.“ NIC

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