Bezauer Schule hisst für ein Jubiläum die chinesische Fahne

Vorarlberg / 21.04.2019 • 11:30 Uhr
Bezauer Schule hisst für ein Jubiläum die chinesische Fahne
Eine Exkursion zu den Festspielen war 2014 ein Highlight des Besuchsprogramms, heuer geht es bis Salzburg und Wien. stp

Nach Ostern ist wieder eine Austauschgruppe aus dem Reich der Mitte zu Gast.

Bezau Für ein außergewöhnliches Projekt wird ein neues Kapitel aufgeschlagen: In den Bezauer Wirtschaftsschulen wird symbolisch die chinesische Flagge gehisst – zur Begrüßung einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus der Partnerschule in Lishui, die am Ostermontag im Bregenzerwald erwartet werden.

Dieses Austauschprogramm feiert heuer zehnjähriges Jubiläum, denn 2009 startete an den Bezauer Wirtschaftsschulen das „Projekt China“. Ursprünglich nur als Freifach im Rahmen der Begabtenförderung: Verena Chlumetzky-Schmid, Landeskoordinatorin für Begabtenförderung, regte damals an, für besonders talentierte und engagierte Schüler einen Chinesisch-Kurs zu organisieren. Mit Schulbeginn im Herbst 2009 haben knapp zwei Dutzend Schülerinnen mit dem Chinesisch-Kurs mit der in Dornbirn wohnenden Lehrerin Wang Luwen begonnen. Schon bald wurde der Sprachkurs auf ein Austauschprogramm ausgeweitet.

2011 erstmals nach China

Nach knapp zwei Jahren Chinesisch-Unterricht brach erstmals eine Gruppe der Bezauer Schule zur großen Reise nach China auf. Begleitet wurden sie von Ye Gianoshan, einer gebürtigen Chinesin, die seit rund 30 Jahren in Vorarlberg lebt. Sie hat die Schüler auf das Abenteuer China vorbereitet und ihnen dort unvergessliche Erfahrungen ermöglicht, die für Touristen nie möglich gewesen wären.

Ein Jahr später erfolgte der Gegenbesuch der Schule aus China im Bregenzerwald. Die Gäste der rund 3000 Schüler zählenden „Foreign Language Experimental School“ in Lishui, einer 100.000-Einwohner-Stadt im Südwesten Chinas, waren vom Bregenzerwald begeistert. Sie schlugen ihren Wälder Freunden eine dauerhafte Partnerschaft vor, die bei einem gemeinsamen Fest in der Bezauer Schule formell besiegelt wurde.

Bezauer Schule hisst für ein Jubiläum die chinesische Fahne
2012 hatten die Gäste aus China bei ihrem ersten Besuch nicht nur eine Fahne mitgebracht, sondern auch eine dauerhafte Partnerschaft besiegelt.

Seither sind regelmäßig Gruppen aus Bezau in China zu Gast, im folgenden Jahr gibt es dann den Gegenbesuch im Ländle. Für das Projekt ist Ye Gianoshan ein Glücksfall, denn sie bereitet die Schüler aus Bezau nicht nur optimal auf ihre Reise vor, sie öffnet ihnen auch in China viele Türen, die sonst verschlossen blieben. Zweites Erfolgsgeheimnis ist die Konzeption des Austauschprogramms. „Wir fliegen nicht nach China, um dort gemeinsam in einer Jugendherberge oder einer ähnlichen Unterkunft zu wohnen, sondern haben vom ersten Tag an Familienanschluss, d. h., jeder Schüler wird einer Familie zugeteilt, bei der er wohnt. So wird das auch beim Gegenbesuch gehandhabt.“

Das Austauschprogramm hat sich in den vergangenen Jahren hervorragend eingespielt – und die durchwegs positiven Erfahrungen machten Mut, die Aktivitäten auszuweiten. Hatte man sich im ersten Jahr darauf beschränkt, den Gästen aus China ein Besuchsprogramm in der Umgebung von Bezau anzubieten, so wurden bald auch weiter entfernte Exkursionsziele ins Auge gefasst.

Bis Salzburg und Wien

Heuer gibt es den nächsten großen Schritt: Bezauer Schüler begleiten ihre Gäste nicht nur nach Feldkirch oder Dornbirn, sondern auch in den Europapark Rust und sogar nach Salzburg und Wien. STP