Bregenz gibt den Ton an

Was die Bürger zum neuen Belag in der Kirchstraße und in der Römerstraße sagen.
Bregenz Die Pläne haben bereits im Vorfeld ordentlich Staub aufgewirbelt, nun sind sie in Stein bzw. Asphalt gemeißelt: In der Vorwoche sind die Straßenbauer am Bregenzer Leutbühel angerückt, um der Kirchstraße und der Römerstraße einen gelben Deckbelag zu verpassen. Die Farbe ist laut Stadt dem Konglomerat des Pfänderstocks entlehnt. Die Kritik ließ dennoch nicht lange auf sich warten. So gingen die Freunde des Kopfsteinpflasters gleich mehrmals gegen den „beigen Einheitsbrei“ auf die Straße. „Bitte protestiert gegen diese sinnlose Monotonie und Langeweile. Rettet die Pflastersteine“, skandierte unter anderem Kunsthaus-Kurator Rudolf Sagmeister.
Die Stadt-Verantwortlichen sahen das anders. Sie argumentierten unter anderem damit, dass durch den neuen Belag allen Menschen, also auch jenen im Rollstuhl, mit Rollator oder Kinderwagen, ein Zugang ermöglicht werden soll. Außerdem sei es in Bregenz so, „dass man Begegnungszonen am Bodenbelagswechsel erkennt. Das bedeutet für alle Beteiligten mehr Verkehrssicherheit“, erläuterte die für Stadtplanung verantwortliche Vizebürgermeisterin Sandra Schoch gegenüber den VN.
Feierliche Eröffnung
Neben dem beige-gelben Belag erhielt die Kirchstraße auf beiden Seiten einen Gehsteig. In der Römerstraße wurde die Parkfläche eliminiert und beim Einkaufszentrum GWL ein neues Arkadendach errichtet.
Insgesamt ist das Projekt „Quartiersentwicklung Leutbühel“ in drei Abschnitte unterteilt. Der zweite, der den Leutbühel, die Maurachgasse und die Deuringstraße umfasst, soll nach einer Bürgerbeteiligungsphase im Herbst 2020 in Angriff genommen werden.
Die feierliche Eröffnung der Kirchstraße und der Römerstraße findet am Samstag, 11. Mai, statt. Die VN haben sich vorab umgehört, wie den Bürger die neue Bregenzer Trendfarbe gefällt. Die Reaktionen reichen von „gewöhnungsbedürftig“ und „schrecklich“ bis hin zu „zeitgemäß schön“.




