Kinderdorf betreute über 3200 Kinder und ihre Familien

Existenzielle und psychische Belastungen nehmen zu.
bregenz Im Vorjahr wurden durch das Vorarlberger Kinderdorf 3200 Kinder und deren Familien mit präventiven, ambulanten und stationären Angeboten begleitet. Der Einsatz der Kinderschutzeinrichtung gilt dabei vor allem jenen Kindern, deren Familien von Armut und Krankheit betroffen sind, die aufgrund existenzieller Sorgen erschöpft sind und denen laut Geschäftsführer Christoph Hackspiel zunehmend gesellschaftliche Solidarität entzogen wird. Als Beispiele nennt er unter anderem Kürzungen der Sozialhilfe, die Abschaffung des Bundesgesetzes zum Schutz von Kindern und viel zu wenig Mittel für Prävention.
Frühe Hilfestellung
In Vorarlberg sei es in enger Kooperation mit dem Land und den Gemeinden, aber auch durch breite Unterstützung der Bevölkerung möglich, dringend notwendige Beziehungsnetzwerke aufzubauen und möglichst frühe Hilfestellungen umzusetzen. „Der Schutz von Kindern kann nur gelingen, wenn wir uns alle verantwortlich fühlen“, sagt Christoph Hackspiel. Spürbar gewachsen sei der Druck auf sozial isolierte und psychisch erschöpfte Familien. Dadurch würden Kindern Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten entzogen, heißt es vonseiten des Vorarlberger Kinderdorfs. „Für Kinder haben Belastungen und Zukunftsängste der Eltern lebensentscheidende Folgen“, betont auch „Netzwerk Familie“-Leiterin Christine Rinner. Die Folge sind schlechtere Bildungschancen, gesundheitliche Belastungen, Scham und sozialer Ausschluss.