Besonders g’schmackiger Ländle-Apfel

Durchschnittliche Quantität, ausgezeichnete Qualität: Das ist die Apfelernte 2019.
Höchst Wohin nur mit den Äpfeln? Das fragten sich im Rekorderntejahr 2018 viele Obstbauern in Europa. Die meisten hatten große Probleme mit dem Absatz. Nicht so die Voarlberger Landwirte. Sie brachten ihre großen Mengen an die Frau, den Mann und die Kinder. „Der Ländle-Apfel bürgt eben für Qualität und wird von den Vorarlberger Kunden bevorzugt“, weiß Marcel Strauss, Geschäftsführer von Ländle-Marketing.
Solche Botschaften vernimmt Jens Blum, Vorarlbergs größter Apfelproduzent, mit Genugtuung. So viele Äpfel wie im Vorjahr haben er und seine neun Kollegen mit Gütesiegel-Weihen heuer zwar nicht im Angebot, „dafür ist die Qualität noch besser als im Vorjahr“.
Insgesamt 340 Tonnen Tafeläpfel werden heuer geerntet, davon 305 Tonnen als Ländle Apfel, zehn Tonnen als Ländle Bioäpfel und 25 Tonnen nach den Vorgaben der integrierten Produktion. Was den Vorarlberg Apfel heuer auszeichnet? „Er ist knackig, hat einen guten Säuregehalt und eine gute Lagerqualität“, beschreibt Blum die Frucht. 30 Prozent weniger Äpfel gibt es heuer im Vergleich zum letzten Jahr. Sie sind entweder an den Höfen der Produzenten im Direktverkauf oder im Handel erhältlich.
Dem Handel haben die Obstbauern laut eigenen Angaben viel zu verdanken. „Sie haben uns auch in schwierigen Jahren nicht im Stich gelassen und die Preisgestaltung auch im vorigen Rekorderntejahr fair ausgerichtet“, lobt Blum.
Elstar ist der Lieblingsapfel
Elf Apfelsorten haben die Landwirte heuer angebaut. Die größte Menge produziert wurde von der Sorte Elstar (35,4 Prozent), gefolgt von Topaz (22,8 Prozent) und Gala (14,2 Prozent). Das Reifejahr 2019 nahm einen turbulenten Verlauf. „Wir hatten eine frühe Blüte, dann kam die Abkühlung mit Frostgefahr, gefolgt von einem kalten Mai, danach wurde es wechselhaft mit Hitze und Regen. Jetzt haben wir idealerweise Sonne und Trockenheit“, fasst Jens Blum die vergangenen Monate zusammen.
Etwas schlimmer als erwartet schlug der Feuerbrand zu. „Bei den Birnen richtete er beträchtliche Schäden an. Erst später stellte sich das heraus. Mit den Äpfeln kamen wir gut davon“, so Blum.
Stolz präsentierte der Apfelbauer der Öffentlichkeit seine Frostberegnungsanlage, die von einem Grundwasserteich versorgt wird. „Die zunehmenden Wetterextreme zwingen dazu, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen“, kann LK-Obstbaureferent Ulrich Höfert solche Anlagen nur begrüßen.
„Der heurige Apfel ist knackig, mit guter Säure und guter Lagerqualität.“

Apfelernte 2019
» 340 Tonnen Tafeläpfel
» davon 305 Tonnen als Ländle Apfel
» 10 Tonnen als Ländle Bioäpfel
» 25 Tonnen nach Vorgaben der integrierten Produktion
» Erhältlich: Obstbauern ab Hof, Spar, BayWa