Ab dem Wochenende ist Europa wieder im Wintermodus

Die Zeitumstellung naht: Was die Vorarlberger davon halten.
Schwarzach Wenn es nach den ursprünglichen Plänen der EU-Kommission gegangen wäre, dann hätten wir die Uhren im März dieses Jahres ein letztes Mal umgestellt. Die Staaten sollten dann selbst entscheiden, ob sie dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit wollen. Mittlerweile ist das Projekt allerdings ins Stocken geraten (siehe Seite A2). An diesem Wochenende steht uns daher der nächste Zeitsprung bevor, sprich: In der Nacht auf Sonntag (27. Oktober) werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt.

Seit 1980
In Europa wurde die Sommerzeit 1973 anlässlich der Ölkrise eingeführt. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht gewonnen und dadurch Energie gespart werden. Frankreich machte den Anfang. In Österreich, der Schweiz und Deutschland wird seit 1980 zweimal jährlich an der Uhr gedreht. Die Uhren an Bahnhöfen, an Flughäfen oder bei Energieversorgern stellen sich automatisch um. „Sie aktualisieren im Halbminutenabstand auf die Sekunde genau. Dieser Prozess läuft automatisch ab“, erläutert ÖBB-Pressesprecher Christoph Gasser-Mair.

Dahinter steckt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Sie betreibt mehrere Atomuhren und ist mit der Verbreitung der gesetzlichen Zeit beauftragt. Die Physiker sorgen dafür, dass über einen Zeitsender namens DCF77 in Mainflingen in der Nähe von Frankfurt am Main und Hanau ein Signal gesendet wird, das Millionen Uhren in Europa um eine Stunde zurückspringen lässt. Empfänger des Senders mit einer Reichweite von 2000 Kilometern nutzen das Signal und passen ihre Zeitanzeige automatisch an. Handarbeit ist hingegen bei Uhren Schmuck David in Bregenz angesagt. Bis die knapp 1000 Uhren im Geschäft umgestellt sind, dauert es ungefähr eine Woche, berichtet Inhaber Marco David.

Nachtzüge machen Halt
Bei den ÖBB sind vorarlbergweit 196 Uhren betroffen, in ganz Österreich sind es über 4000. Die Zeitumstellung hat aber auch Auswirkungen auf den Bahnverkehr: Wenn die Zeiger vom Sommer- in den Wintermodus springen, sind 22 Nachtreisezüge unterwegs. „Sie halten alle innerhalb dieser Stunde an einem geeigneten Bahnhof entlang der Reisestrecke und setzen ihre Fahrt anschließend im richtigen Takt plangemäß fort“, ergänzt Gasser-Mair.
