Coronavirus: Vier Fälle in Vorarlberg negativ getestet

Ab Ende der Woche kann auch in Feldkirch auf das Coronavirus getestet werden.
Bregenz, Wien Ein Zug aus Italien wird am Sonntag noch vor der Grenze zu Österreich gestoppt, weil zwei Menschen mit Schnupfen, Husten und vielleicht Fieber an Bord sind (die VN berichteten). Der Fall zeigt, wie groß die Verunsicherung ist. Eigentlich war bereits bekannt, dass die beiden Personen gar nicht mehr im Zug saßen. Mehr noch: Ein Test auf das Virus sei bereits negativ gewesen, berichtet Vorarlbergs Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher den VN. Sie traf sich am Montag mit ihren Amtskollegen und den Sanitätsdirektoren der Länder bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), um die aktuelle Situation zu besprechen. Der Fall zeige, wie wichtig die stärkere Kommunikation ist, betont sie. Aus Vorarlberg gibt es positive Neuigkeiten: Ab Ende der Woche wird es möglich sein, auch in Feldkirch auf das Coronavirus zu testen. Vier Verdachtsfälle hat es in Vorarlberg mittlerweile gegeben.
Anschober hat Zahlen aus China präsentiert. 81 Prozent aller Fälle haben demnach einen leichten Krankheitsverlauf, 14 Prozent seien schwer verlaufen. Die Sterblichkeit liegt ungefähr bei 2,3 Prozent. „Je älter die Person ist, desto schwerer kann der Verlauf sein, muss es aber nicht“, fährt Rüscher fort. Zum Vergleich: Die Grippesterblichkeit liegt zwischen ein und zwei Prozent, wie Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher erläutert. Österreichweit sinke die Zahl der Grippekranken wieder. Vor wenigen Wochen waren noch 200.000 Menschen erkrankt, mittlerweile sind es 140.000.
Zum Coronavirus erläutert die Gesundheitslandesrätin, dass es in Österreich bisher 189 Verdachtsfälle gegeben hat. Vier davon in Vorarlberg. Bisher waren nur zwei bekannt. Das Land wird die Öffentlichkeit zukünftig in einem Monatsbericht über negativ getestete Verdachtsfälle informieren. Gibt es einen Verdachtsfall, wird ein sogenannter PCR-Test durchgeführt. Ab Ende dieser Woche ist das auch in Feldkirch möglich. Dann steht nach wenigen Stunden ein Ergebnis fest. Irgendwann wird auch in Österreich der erste positive Test vermeldet werden, ist Rüscher überzeugt.
Sollte das in Vorarlberg der Fall sein, wird der Patient in seinem Haus unter Quarantäne gestellt. Die Landesrätin fährt fort: „Das geschieht per Bescheid, da gibt es dann keine Freiwilligkeit mehr.“ Erst wenn die Erkrankung schwerer verläuft, werde der Patient in ein Spital verlegt.
Wer Schnupfen, Fieber, Husten oder andere grippeähnliche Symptome hat und in einem der gefährdeten Gebiete war, kann sich an die Gesundheitshotline 1450 wenden. Sie hilft auch bei allgemeinen Fragen zum Coronavirus weiter und kann im Bedarf direkt an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) weiterverbinden.