aks stellt Notfallteam auf die Beine

Sozialeinrichtungen sollen Personalreserven für Pflege und Betreuung sein.
Bregenz Kurzarbeit ist derzeit ein großes Thema. Für Sozialeinrichtungen wie den aks wurde diese Möglichkeit ebenfalls angedacht, dann jedoch wieder verworfen, zumindest vorerst. „Sollte Personal in der Pflege und Betreuung wegfallen, werden wir Mitarbeiter aus diesen Einrichtungen brauchen“, begründet Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker die Entscheidung. Auch finanziell sind die Betriebe abgesichert. Bei den sozialfondsfinanzierten Bereichen soll es trotz coronabedingtem eingeschränktem Angebot keine Einschränkungen geben. Schwieriger könnte es laut Wiesflecker bei Projekten werden.
Eltern als Therapeuten
Der Arbeitskreis für Vorsorge und Sozialmedizin (aks) hat situationsbedingt bereits umorganisiert und die therapeutische Tätigkeit, wo es möglich war, reduziert. „Viel wird derzeit über das Telefon abgewickelt“, sagt Geschäftsführer Georg Posch. Das betrifft beispielsweise die Kinderdienste. Hier werden auch Eltern einbezogen und so instruiert, dass sie einen Teil der Therapiepläne mit ihren Kindern zu Hause umsetzen können. Die psychiatrische und neurologische Reha wird fortgeführt, es gibt aber keine Gruppentherapien mehr. „Diese Personen können wir nicht sich selbst überlassen“, betont Posch. Das größte Problem bereitet die Zahnprophylaxe, denn die steht buchstäblich still.
Notfallteam
Derzeit sind noch die meisten der rund 350 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Dienst. Infektionsfälle innerhalb des Betriebs gab es bislang keine, lediglich einige wenige Mitarbeiter befinden sich als Kontaktpersonen in Quarantäne. Kommende Woche will der aks ein Team von 40 Beschäftigten auf- und für den Notfall bereitstellen. „In dieser Situation müssen wir uns gegenseitig stützen“, bekräftigt Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker. Sie rechnet, dass vor allem in der 24-Stunden-Betreuung Personal aufgrund von Grenzschließungen wegfällt. Daher sei es wichtig, Einsatzteams in Reserve zu halten.
Beim Institut für Sozialdienste (IfS) werden weiterhin Beratungen angeboten, etwa per Telefon. „Für uns hat Priorität, dass der Bedarf jener Menschen, die sich in psychosozialen Notlagen befinden, gedeckt bleibt“, heißt es und: „Wir rechnen damit, dass unsere Angebote mittel- bis langfristig noch stärker gebraucht werden als bisher.“ Die Beratungsstellen bleiben für den direkten bzw. persönlichen Kontakt vorerst geschlossen.