Vorarlberger in Ägypten gestrandet

Vorarlberg / 17.03.2020 • 21:00 Uhr
Vorarlberger in Ägypten gestrandet
Atemschutzmasken für den Rückflug: Monika Mayer (r.) und ihre Familien sind derzeit noch in Ägypten. 

Rückholaktion für Zehntausende Österreicher.

Wien Es ist die größte Rückholaktion, die Österreich je gesehen hat. Sowas habe es in der Republik noch nie gegeben, sagt Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am frühen Dienstagabend. Bisher hätten sich 47.000 Österreicher, die sich als Touristen oder beruflich noch im Ausland befinden, beim Außenamt gemeldet.

Eine davon ist die Feldkircherin Monika Mayer (34). Gemeinsam mit ihrem Sohn, ihrer Mutter und einer Freundin machte sie sich vergangene Woche auf nach Ägypten. Einen Tag nach Abflug erfuhr sie von den Einschränkungen, die in Österreich aufgrund des Coronavirus notwendig wurden. Mayer telefonierte umgehend mit dem Reisebüro in Vorarlberg, mit der Fluggesellschaft und mit dem Außenamt. “Dann haben wir uns über die Webseite des Außenministeriums registriert”, sagt sie. 

“Daraufhin hat sich die Situation von Tag zu Tag immer mehr zugespitzt. Wir waren mit Freunden und Familien in ständigem Kontakt.” Seit Montag versucht die 34-Jährige nun, einen früheren Flug zu bekommen. “Uns wurde gesagt, dass es keinen gibt.” Die kleine Reisegruppe muss also mit ihrem Rückflug bis Donnerstag warten.

“Bitte üben Sie sich in Geduld”

Alle, die eine Möglichkeit hätten, sich die Heimreise oder die Reise nach Europa selbst zu organisieren, sollten dies tun, sagt Außenminister Schallenberg unterdessen. Und er betont:”Bitte üben Sie sich in Geduld.” Das Außenressort tue alles, um eine Heimreise zu organisieren. Es sei aber eine unglaubliche Herausforderung, da immer mehr Grenzen und Flughäfen dicht gemacht würden. In Ägypten ist dies etwa morgen, Donnerstag, der Fall. 

Monika Mayer berichtet, sie sei am Dienstag im Hotel via Aushang informiert worden, dass der Flughafen schließt. “Danach sind alle etwas unruhig geworden.” Der Flug ihrer Familie wäre am Donnerstag um 15 Uhr gestartet. Laut Reiseleitung würden sie vermutlich am selben Tag aber schon zu früherer Stunde nach Zürich fliegen. 

Wenn die Familie zu Hause ist, steht ihr vermutlich eine Zeit in Quarantäne bevor. Denn seit heute gilt: Wer in die Heimat zurückkommt, muss isoliert werden, wenn man aus einem Risikogebiet einreist. Die Schweiz ist bekanntlich eines davon.