Corona-Patienten werden zu Hause digital betreut

Vorarlberg / 06.04.2020 • 20:30 Uhr
Corona-Patienten werden zu Hause digital betreut
Die Testungen bleiben ein zentrales Mittel gegen die Ausbreitung des Coronavirus. VN/STEURER

Diese Maßnahme soll die Gemeindesanitätsärzte entlasten.

bregenz Die geringen Zuwächse bei den positiv auf das Coronavirus getesteten Personen stimmt auch die Politik im Land zuversichtlich. Von anfangs 30 Prozent sind die Steigerungsraten mittlerweile auf durchschnittlich zwei Prozent gesunken. “Jetzt muss alles getan werden, damit die Zahlen nicht wieder in die Höhe schnellen”, betonte Landeshauptmann Markus Wallner bei der schon zur Tradition gewordenen Corona-Pressekonferenz am Ende eines weiteren Tages im Ausnahmezustand. Als Zünglein an der Waage, das über Wohl und Weh weiterer Lockerungsmaßnahmen entscheidet, wird die laufende Karwoche genannt. “Durchhalten und Regeln einhalten”, lautete deshalb zum wiederholten Male der Appell. Dazu die vielsagende Feststellung: “Wir sind bisher besser durch die Krise gekommen, als ich dachte.” Derzeit gibt es 771 Infizierte, 43 sind in Spitalsbehandlung, 11 davon auf der Intensivstation.

Persönliches Monitoring

Eine Neuerung steht jenen Coronavirus-Betroffenen ins Haus, die ihre Infektion in den eigenen vier Wänden auskurieren können. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher kündigte ein persönliches Gesundheitsmonitoring an, das die Gemeindesanitätsärzte entlasten soll. Bislang wurden die Patienten täglich angerufen, um ihren Gesundheitszustand abzufragen, um ihnen im Fall des Falles schnellstmöglich ärztliche Hilfe zukommen zu lassen. “Ab sofort erhalten diese Personen jeden Morgen von der Landeswarnzentrale eine E-Mail, in der sie über eine digitale Plattform die wichtigsten Gesundheitsdaten eintragen müssen, die dann bis spätestens 10 Uhr bei den Gemeindesanitätsärzten sind”, erklärte Rüscher. Verschlechtert sich der Zustand eines Infizierten, kann sofort reagiert werden. Außerdem sei damit ein besserer Blick auf die Statistik gegeben.

Auch Martina Rüscher gab sich in der Einschätzung der weiteren Entwicklung vorsichtig positiv. Von Entwarnung könne jedoch noch keine Rede sein. Derzeit gibt es in den Krankenhäusern 82 freie Intensivbetten mit Beatmungsgeräten. “Ein gutes Sicherheitspolster”, wie die Gesundheitslandesrätin befand. 

Kein Ostern wie früher

Der von der Bundesregierung verkündete Stufenplan zur Lockerung der rigiden Einschränkungen werde vom Land mitgetragen, unterstrich Markus Wallner. “Wir werden das auch in Vorarlberg umsetzen.” Er räumte jedoch ein, dass das Lockern von Maßnahmen genauso schwierig sei wie das Herunterfahren. “Wenn es funktioniert, können wir den Weg weitergehen”, schürte er auf das Osterfest hin ein bisschen Hoffnung, denn es wird kein Ostern wie früher. Feiern, aber das diszipliniert und nur in der Kleinfamilie, mehr geht heuer nicht. Der etwas irritierende Ostererlass von Gesundheitsminister Rudolf Anschober wurde bekanntlich aufgehoben. Dafür ein tröstliches Versprechen von Wallner: “Es werden wieder andere Zeiten kommen.”