Hochwasserschutz im Götzner Fokus

Neben Wildholzrechenanlage sind weitere Schutzmaßnahmen erforderlich.
Götzis Bereits vor zwei Jahren gab es vonseiten der Götzner Gemeindevertretung grünes Licht für die Errichtung eines Naturdammes im Bereich des ersten Schotterfängers hinter dem Schwimmbad. Im Zusammenhang mit der Errichtung des Dammes in der Örflaschlucht forderte die Staubeckenkommission nun jedoch auch die Errichtung einer Wildholzrechenanlage. Die Anlage ist notwendig, da Schwemmholz zu einer Verklausung der Anlagenabläufe des geplanten Naturdammes führen könnte, dieser in weiterer Folge überspült würde und dadurch brechen könnte. Mehrere Varianten wurden geprüft, wobei als einzig technisch möglicher und sinnvoller Standort für einen Wildholzrückhalt der Bereich hinter dem Wasserfall infrage kommt. „Da es sich an dieser Stelle um einen sehr sensiblen Bereich handelt, wird aktuell nochmals geprüft, ob es wirklich keine Alternativen gibt; sehr wahrscheinlich ist dies aber nicht der Fall“, erklärt Vizebürgermeister Clemens Ender.
Eine Befürchtung, das Projekt im Bereich des Wasserfalls umzusetzen, war unter anderem auch die möglicherweise störende Optik, da hier der beliebte Wanderweg durch die Örflaschlucht vorbeiführt. „Der Wert des Naturerholungsraums ist uns sehr bewusst, die Sicherheit des Ortsgebiets hat aber ebenso einen hohen Stellenwert“, so Bürgermeister Christian Loacker. Die Errichtung der Wildholzrechenanlage wurde von der Gemeindevertretung bereits abgesegnet. Die Kosten belaufen sich auf rund 735.000 Euro, von denen die Gemeinde 20 Prozent zu tragen hat. „Die Rechenanlage muss dabei schon während der Bauzeit des Naturdammes wirksam sein, also bereits davor errichtet werden. Der genaue Zeitplan für die Umsetzung ist aktuell noch nicht bekannt“, so Ender zu den weiteren Schritten.
Weitere Maßnahmen notwendig
Das Thema Hochwasserschutz wird die Marktgemeinde Götzis aber auch in den kommenden Jahren noch beschäftigen, da noch weitere Einzelmaßnahmen erforderlich sind. So muss etwa der Schotterfang in der Franz-Michael-Felderstraße verbessert werden. Ebenso ist eine Erhöhung der Brücken in der Kirlastraße und Kommingerstraße vonnöten, um den Durchfluss-Querschnitt zu erhöhen. Weitere Adaptierungen im Ortsgebiet sind auch noch möglich, um die Kapazität zu erhöhen und Überschwemmungen im Siedlungsgebiet zu verhindern, und auch Retentionsräume sind entsprechend zu bewirtschaften. „Das flächenwirtschaftliche Projekt hat eine Laufzeit von 30 Jahren und dient der Qualitätssicherung. Zumindest jährlich soll es daher Begehungen geben samt Festlegung der erforderlichen laufenden Maßnahmen wie Ausholzen, Räumungen und dergleichen“, informiert Ender abschließend. MIMA