Gastronomie: Plastikvisier nun doch zulässig

Eine Umformulierung der Verordnung bereinigte Zweifel der Landesregierung.
Bregenz Was zählt als angebrachter Gesichtsschutz? Diese Frage sorgt derzeit für große Unsicherheit unter Gastronomen. Denn wer im direkten Kundenkontakt steht, wie eben Kellner, muss ab der Wiedereröffnung der Gastronomie einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen. Viele Gastronomen entschieden sich für Plastikvisiere, auch als Face-Shields bekannt. Diese versprechen einen höheren Tragekomfort. Beim Land Vorarlberg war man sich man aber bislang unsicher, ob dieser Schutz ausreichend ist. Schließlich ist die Mund-Nasen-Partie nicht direkt bedeckt, wie es bei einem textilen MNS der Fall ist.
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Für FPÖ-Wirtschaftssprecher Kinz, selbst Touristiker, eine nicht tragbare Situation: “Hier braucht es nicht täglich neue unterschiedliche Anweisungen, die verständlicherweise für Verunsicherung bei den Gastronomen sorgen, sondern endlich klare Vorgaben”, kritisiert er. Es könne nicht sein, dass die eine Stelle verbiete, was die andere erlaube. Viele Gastronomen stünden bereits mit dem Rücken zur Wand, ein Verbot der bereits angeschafften Gesichtsvisiere sei daher nicht akzeptabel. Grund für die Irritation war die Formulierung der entsprechenden Verordnung: Diese sprach von einer den Mund- und Nasenbereich gut abdeckende mechanischen Schutzvorrichtung als Barriere gegen Tröpfeninfektion. Ob ein vom Gesicht distanzierter und nach unten offener Schirm diese Vorgabe einer guten Abdeckung erfülle, war aus Sicht der Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) fraglich.
Verordnung angepasst
So wollte man sich per Anfrage beim Gesundheitsministerium absichern. Dieses korrigierte jedoch am Feiertag von sich aus die Vorgabe. Eine “den Mund- und Nasenbereich abdeckende mechanische Schutzvorrichtung” ist vorgeschrieben, dies beinhalte wohl auch besagten Plastikschirm. “Damit ist ein Gesichtsvisier auch eine gute Alternative zum MNS”, freut sich Rüscher über die Klarstellung vonseiten des Ministeriums. Entsprechende Bestätigungen erhielt auch Gastronomiesprecher Andrew Nussbaumer (Palast Hohenems) am Freitag aus den Wiener Ministerien.
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