Feldkirch krempelt das Stadtmarketing um

GF Eller geht und entwickelt als Abteilungsleiter städtischen Think-Tank.
Feldkirch Mit Jahresanfang 2018 wurden in Feldkirch Stadtmarketing und Montforthaus unter dem Namen Stadtkultur und Kommunikation Feldkirch GmbH (SKF) zusammengeführt. Man versprach sich davon mehr Effizienz und Synergieeffekte. Jetzt gibt es einen neuen Plan. Anfang des Jahres wurde eine Geschäftsführerstelle für das Montforthaus sowie die weiteren Veranstaltungsorte ausgeschrieben. Edgar Eller, Geschäftsführer der SKF, sprach damals gegenüber den VN davon, dass hier die Markteinführung erledigt sei. Die SKF, so Eller, werde das Palais Liechtenstein entwickeln, hier soll ein Think-Tank entstehen.

Jetzt ist es soweit. Wie die Stadt am Dienstagabend mitteilte, wird im Palais eine Abteilung „Forschung und Entwicklung“ entstehen, die einen Think-Tank, ein Zukunftslabor, für die Stadt Feldkirch entwickeln soll. Das sei das Ergebnis eines zweijährigen Prozesses. Bürgermeister Wolfgang Matt betont, dass hier „Humanismus nicht zum Schlagwort“ verkommen sondern erfahrbar werden soll. Bei den Zukunftsfragen soll Kunst und Kultur eine wichtige Rolle spielen, die Zusammenarbeit mit bestehenden Formaten wie der „Potentiale“ oder den „Zwischentönen“ gehört dazu. Auch der Stadtentwicklungsplan soll als Basis für die Weiterentwicklung der Stadt dienen. Die Abteilung soll zudem als Impulsgeber für Stadtmarketing und Montforthaus dienen. Die Leitung übernimmt Edgar Eller, er scheidet als Geschäftsführer aus der SKF aus.

Gleichzeitig wurde damit aber auch die Stadtkultur und Kommunikation neu aufgestellt. Die Agenden bleiben dabei augenscheinlich weitgehend unverändert. Bürgermeister Matt wollte sich hier vor Vertragsunterzeichnung nicht zu Details oder Namen äußern, in Feldkirch ist es aber bereits Stadtgespräch, dass Unternehmensberater Markus Klebel und Projektentwickler Alexander Maurer die Leitung übernehmen werden.
Drei Geschäftsführer-Gehälter?
Verärgert zeigt sich auf VN-Anfrage die grüne Stadträtin Marlene Thalhammer. Vor zwei Jahren habe man aus Effizienzgründen alles zusammengelegt, jetzt stelle man zwei Geschäftsführer ein und schaffe eine komplett neue Abteilung. „Hier werden dann wohl drei Geschäftsführer-Gehälter bezahlt“, ärgert sie sich – dazu kämen externe Kosten wie etwa für die Leitung der „Zwischentöne“. Gleichzeitig würde andernorts im Rathaus gerade beim Personal streng gespart werden. Die beiden Geschäftsführer hätten jetzt erst einmal 60 Tage Zeit, um ein Konzept zu erstellen.
Georg Oberndorfer, Stadtvertreter der Neos, sitzt im Aufsichtsrat der SKF. Er ist ein scharfer Kritiker des Defizits des Montforthauses. Er begrüßt, dass eine neue Geschäftsführung kommt: „Es braucht jetzt den vollen Fokus auf den Vertrieb“, betont er.
Einig sind sich Oberndorfer und Thalhammer im Ärger darüber, dass zwei Jahre nach der 800-Jahr-Feier noch immer kein fertiges Konzept für die Nachnutzung des Palais Liechtenstein am Tisch liegt. Denn auch diese Entwicklung wird eine Aufgabe der neuen Abteilung sein.