Ein gutes Jahr für die Bienen – bisher zumindest

Vorarlberg / 24.06.2020 • 15:00 Uhr
Ein gutes Jahr für die Bienen - bisher zumindest
Die Imkerei ist längst nicht mehr nur Männersache. Immer mehr Frauen praktizieren diese Tätigkeit mit großer Freude. VN/STEURER

Der Vorarlberger Imkerverbandspräsident Egon Gmeiner ist mit der aktuellen Situation zufrieden.

Schwarzach Egon Gmeiner (75), engagierter Chef der Vorarlberger Imker, hat nicht immer gute Nachrichten in Zusammenhang mit “seinen” Bienen zu vermelden. Dieses Mal jedoch schon. “Den Bienen geht es sehr gut”, sagt er klar und direkt. Gerade jetzt mit der Einkehr des Sommers erfreuen sich die Honigblütler hoher Umtriebigkeit und sammeln fleißig das, was der Mensch so gern hat: Honig.

Der Tannenhonig

Was Gmeiner derzeit besonders freut. “Wir gewinnen heuer sogar den seltenen Weißtannenhonig.” Den gibt es, wenn laut Gmeiner genug Läuse Tannentriebe aufstechen und sich am Saft laben, während ein großer Rest der Substanz auf den Boden spritzt. Von dort wird das kostbare Nass von den Bienen aufgenommen. “Der gewonnene Tannenhonig zeichnet sich durch seine schöne dunkle Farbe aus, die bisweilen auch einen Grünstich aufweist”, beschreibt der Imker-Präsident die Köstlichkeit. Auch von den Alpenrosen gewinnen die Bienen bald wunderbaren Honig. “Alpenrosen sind ergiebige Trachtquellen”, sagt Gmeiner.

“Der gewonnene Tannenhonig zeichnet sich auch durch seine dunkle Farbe aus.”

Egon Gmeiner, Imkerverbandspräsident

Die Produktion von Tannenhonig setze bestimmte klimatische Bedingungen voraus, die heuer offensichtlich gegeben sind: ein gewisses Maß an Feuchtigkeit einerseits, keine Schlagwetter mit Starkniederschlag andererseits.

Gutes Frühjahr

Das Wetter hat es bisher überhaupt nicht schlecht gemeint mit den Bienen. “Der warme Frühling brachte einen hervorragenden Ertrag von Blütenhonig “, berichtet Egon Gmeiner. Und auch wenn die vergangenen Wochen mit dem vielen Regen nicht optimal waren, so habe sich das nicht dramatisch auf die Bienen ausgewirkt.

Hinzu kommt, dass sich die Varroamilbe bisher in ihrer Zerstörungswut zurückgehalten hat. Dass über den Winter bis zu 20 Prozent der Bienenvölker verloren gehen, sei leider üblich, sagt Gmeiner. “Dafür haben sich wieder neue Schwärme herangebildet”, folgt die gute Nachricht auf die schlechte.

Hoffen auf guten Sommer

Die Hoffnung auf einen guten Sommer mit guten Bedingungen für den Bienenflug und die Honigproduktion ist bei den Imkern da. “Bleibt das Wetter gut, ist heuer mit einem sehr zufriedenstellenden Gesamtergebnis beim Honigertrag zu rechnen”, hält Gmeiner fest.

Ungebrochen scheint das Interesse an der Imkerei. 130 Teilnehmer haben sich für die Anfängerkurse angemeldet. “Die Hälfte davon sind Frauen”, freut sich der Imkerverbandspräsident.