Die Ampelkommission hat sich kennengelernt

Vorarlberg / 31.07.2020 • 11:00 Uhr
Fidler sitzt für Vorarlberg in der Kommission des Gesundheitsministers.
Fidler sitzt für Vorarlberg in der Kommission des Gesundheitsministers.

Kommende Woche nimmt sie offiziell die Arbeit auf. Mit dabei: Armin Fidler.

Wien, Bregenz Am Mittwoch hat die Bundesregierung ein Ampelsystem zur Pandemiebekämpfung vorgestellt. Vier Farben sollen dazu dienen, die Coronagefahr in einer Region oder einem Bezirk darzustellen und Maßnahmen abzuleiten. Mitte August startet der Probebetrieb. Um die Details soll sich eine Kommission kümmern. Darin sitzt auch je ein Vertreter pro Bundesland. Für Vorarlberg ist Public-Health-Experte Armin Fidler dabei. Zwar konstituiert sich die Kommission offiziell erst kommende Woche, ein erstes Kennenlernen ging aber schon am Donnerstag per Videokonferenz über die Bühne. Die Kommission steht vor einer schwierigen Aufgabe, wie Fidler anschließend im VN-Gespräch erläutert: „Es gilt, viele Indikatoren auf vier Farben herunterzubrechen.“

Zielgerichtete Maßnahmen

Die Kommission steht Gesundheitsminister Rudolf Anschober beratend zur Seite und soll laut Fidler verhindern, was im März geschehen ist: „Da wurden einfach aus einem Gefühl heraus Entscheidungen getroffen, die möglicherweise nicht auf wissenschaftlicher Evidenz basierten. Manches wurde über das ganze Land übergestülpt, obwohl es nicht notwendig war.“ Man wusste damals einfach noch sehr wenig über das Virus, das hat sich nun geändert. „Es war ein Notfall, man musste schnell handeln“, fährt Fidler fort. Das Farbsystem biete die Möglichkeit, die Maßnahmen basierend auf dem tatsächlichen Risiko zu treffen. „Wir haben eine viel bessere Ausgangsposition und müssen nicht mehr mit der Holzhammermethode durchfahren.“ Das sei teilweise zurecht kritisiert worden.

Derzeit stehe noch nicht fest, ob die Ampel für Bezirke oder Regionen gilt. Da werde man sicher auf die Begebenheiten in den Ländern Rücksicht nehmen, ist Fidler überzeugt. In Wien mache es zum Beispiel keinen Sinn, auf Bezirksebene zu agieren. Das Wichtigste sei aber: „Es gibt keinen Automatismus. Sonst könnte man einen Computer programmieren.“ Der Computer würde jedoch unterschlagen, um welche Art Cluster es sich handelt.