Gefährlicher Einsatz auf der Zimba

Vorarlberg / 06.09.2020 • 21:30 Uhr
Die Feuerwehr Vandans sorgte für die Landebeleuchtung, damit der Hubschrauber mit dem Tankwagen der Feuerwehr Partenen nachgetankt werden konnte.<span class="copyright"> FW Vandans </span>
Die Feuerwehr Vandans sorgte für die Landebeleuchtung, damit der Hubschrauber mit dem Tankwagen der Feuerwehr Partenen nachgetankt werden konnte. FW Vandans

Drei Bergsteiger sind in der Nacht auf Sonntag nur knapp einer Katastrophe entgangen.

Vandans Der Notruf ging kurz nach 1.30 Uhr in der Nacht bei der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) ein. Eine alpine Notlage auf der Zimba (2643 m)! Drei Bergsteiger hatten sich am Samstag in der einsetzenden Dunkelheit verstiegen und saßen in der Steinwand fest. Zwei Mannschaften der Bergrettung rückten aus. Gleichzeitig wurde der nachtsichttaugliche Rettungshubschrauber Rega 7 aus St. Gallen alarmiert. „Wir mussten zeitgleich aufsteigen, weil noch nicht klar war, ob der Hubschrauber die Bergung durchführen kann“, schildert Einsatz- und Ortsstellenleiter Andreas Bodingbauer von der Bergrettung Vandans.

Späte Ankunft

Wie die Polizei berichtet, machten sich die drei bergerfahrenen Vorarlberger im Alter von 22 und 35 Jahren am Morgen von der Heinrich-Hueter-Hütte aus über den Ostgrat auf die Zimba auf. Da sich die Routenfindung schwierig gestaltete, erreichten sie den Gipfel erst gegen 17 Uhr. Gleichzeitig wurde das Wetter immer schlechter. Zunächst setzten Regen- und Graupelschauer ein. Als dann in der Nähe auch noch ein Blitz einschlug, versuchten sich die Männer so rasch wie möglich abzuseilen. Dabei verstiegen sich jedoch, mussten teilweise wieder zurücksteigen und einen Quergang einrichten. Bei der Querung stürzte einer der Männer auch noch ins Seil, konnte aber gehalten werden. Gegen 1.30 Uhr setzten die Bergsteiger schließlich einen Notruf ab und richteten ein Not-Biwak ein. Der erste Trupp der Bergrettung fuhr mit einem Quad ins Rellstal. Bereits dort war klar, dass „die Sichtverhältnisse nicht unbedingt ideal sind und die Zimba teilweise wolken- oder nebelverhangen ist”. Der zweite Trupp folgte mit dem normalen Einsatzfahrzeug. Insgesamt waren 13 Bergretter, zwölf von der Ortsstelle Vandans und einer von der Ortsstelle Schruns-Tschagguns, im Einsatz. Bodingbauer: „Es sind immer wieder Wolken- bzw. Nebelbänke dahergekommen, so dass man den Hubschrauber gar nicht mehr gesehen hat.“

Bei Bergung mussten die Bergretter am Ende nicht eingreifen. Die Rega-Crew konnte um 3.30 Uhr den ersten, zehn Minuten später den zweiten und gegen 4.30 Uhr schließlich den dritten Mann mittels Seil aus der misslichen Lage befreien und nach Bürs ausfliegen. „Sie sind auf einem Absätzchen gestanden und haben auf die Rettung gewartet. Beim dritten Mann ist es ein bisschen länger gegangen, weil eine Nebelbank dahergekommen ist. Es ist dann aber noch einmal ein Loch aufgegangen“, erläutert der Einsatzleiter und ergänzt: „Gott sei Dank ist alles gut ausgegangen.“