Sicherer Radweg statt Staubwolken im Lauteracher Ried

Vorarlberg / 04.10.2020 • 06:00 Uhr
Sicherer Radweg statt Staubwolken im Lauteracher Ried
Fußgänger und Radler werden auf der Sackstraße im Ried oft mit Staubwolken eingedeckt.

Sackstraße im Lauteracher Ried soll staubfrei werden. Brücke über die Dornbirner Ache geplant.

Lauterach, Hard Radfahren im Lauteracher Ried soll endlich auch für Alltagsradler angenehmer werden. Geplant ist, gut zwei Kilometer Wegstrecke zwischen Jannersee und Dornbirner Ache staubfrei zu machen. Eine neue Brücke über die Dornbirner Ache Richtung Lustenau und Rheindelta ist noch Zukunftsmusik. „An diesem Vorhaben arbeiten wir in Lauterach gemeinsam mit dem Land seit acht Jahren. Leider gab es bislang von etlichen Stellen relativ wenig Unterstützung.“ Elmar Rhomberg, Bürgermeister der Marktgemeinde Lauterach, sieht das Potenzial dieser Radwegeverbindung. Noch sind in erster Linie Freizeitradler, Jogger und Spaziergänger auf der Sackstraße entlang des Sackgrabens unterwegs. Bei besseren Verhältnissen könnten aber auch Arbeitspendler bzw. Schüler die Radstrecke nutzen.

Starke Staubentwicklung

Ein Problem der Kiesstraße ist die heftige Staubentwicklung im Sommer bei längerer Trockenheit. Dann wirbeln Traktoren oder Pkw (mit Ausnahmegenehmigung) Staubwolken auf, die Radler und Fußgänger eindecken. Nach starken Regenfällen hingegen sind etliche der durch die schweren Fahrzeuge verursachten Schlaglöcher kleine Tümpel.
Längst ist das Ziel, die 2,1 Kilometer lange Strecke durch eine sogenannte Tränkdecke staubfrei zu machen. Im Gegensatz zu Asphaltstraßen ist dieser kostengünstige Belag wasserdurchlässig, es gibt keine Schlaglöcher mehr. Lauterach und Hard haben diese Staubfreimachung beantragt. Weil rund 1750 Meter durch das Natura-2000-Gebiet verlaufen, ist eine behördliche Zustimmung nach dem Naturschutzrecht erforderlich.

Jahrelange Vorbereitung

„Wir sind seit dem Jahr 2012 mit diesem Projekt beschäftigt. In einem großen Prozess wurde das gesamte Riedgebiet unter die Lupe genommen. Die Sackstraße als Verbindung zwischen dem Jannersee und der Dornbiner Ache könnte rasch staubfrei gemacht werden. Voraussetzung ist allerdings ein Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Bregenz.“ Für den Lauter­acher Bürgermeister Elmar Rhomberg, ist schwer nachvollziehbar, weshalb eine Maßnahme zugunsten des Fahrradverkehrs so lange verzögert wird. „Die Sackstraße würde genau so verlaufen wie bisher, sie wäre nur mit einem wasserdurchlässigen Belag staubfrei gemacht.“ Einen entsprechenden Antrag haben Lauterach und Hard gemeinsam vor einem Jahr erneuert. Bürgermeister Rhomberg: „Leider ist die Stellungnahme des Naturschutzes nach wie vor negativ. Das verstehe ich nicht, weil ja die staubfreie Straße ebenso nur durch Radler, Fußgänger und Landwirte benutzt würde.“ Das Land Vorarlberg unterstützt die Pläne.

Das Land fördert

In einer Stellungnahme aus dem Büro des zuständigen Landesrates Johannes Rauch heißt es: „Das Land fördert solche Projekte auf Alltagsrouten grundsätzlich mit bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten, auf Freizeitrouten mit bis zu 50 Prozent.“ Lauterach rechnet für die Staubfreimachung der Strecke mit Kosten von rund 55.000 Euro für die Gemeinde. „Dieser unkomplizierte Belag wäre innerhalb weniger Wochen aufgebracht“, betont der Lauteracher Bürgermeister. „Mein Wunsch ist eine zeitnahe Entscheidung für die Umsetzung. Planung und Überprüfung dauern lange genug“, hofft Rhomberg.

Radbrücke geplant

In einer zweiten Phase steht noch der Bau einer Fahrradbrücke über die Dornbirner Ache an. Sie soll die Region Hofsteig mit Lustenau und dem Rheindelta verbinden. „Es gibt zahlreiche Pendler zu den Firmen in diesem Bereich“, so Rhomberg.
Auch der Lustenauer Gemeindechef Kurt Fischer hofft auf baldige Umsetzung: „Für uns in Lustenau ist die Achse Richtung Hofsteig von großer Bedeutung – viele Alltagsradler warten auf eine sichere und attraktive Verbindung. Ich bin sicher, es würden noch viel mehr umsteigen, wenn das Projekt realisiert ist.“ Bereits vor drei Jahren haben HTL-Studenten ein Modell einer Fahrradbrücke entworfen. „Die Brücke wäre so gestaltet, dass sie nur von Radlern und Fußgängern benutzt würde.“ AJK