Verkehrschaos als Probefall

Das Projekt beinhaltet die Aufweitung der Kapfschlucht, damit die Ill mehr Wasser führen kann.VN/Lerch
Feldversuch zur Vorbereitung der Bauarbeiten ab 2022.
Feldkirch Die Feldkircher Kapfschlucht ist bei einem starken Hochwasserereignis eine kritische Schlüsselstelle, da durch den Rückstau der Ill die denkmalgeschützte Altstadt samt ihren Bewohnerinnen und Bewohnern gefährdet würde. Das Projekt „Hochwasserschutz Feldkirch Kapfschlucht“ soll dieser Gefährdung in Zukunft vorbeugen.
Das Bauprojekt umfasst die Aufweitung der Kapfschlucht, damit die Ill dort mehr Wasser führen kann. Dafür sind Bauarbeiten erforderlich, in deren Zuge eine neue Verkehrsführung, auch für Busse sowie Rad- und Fußwege, eingerichtet werden muss. Zusätzlich werden auch die Heilig-Kreuz-Brücke und die Montfortbrücke im bisherigen Baustil erneuert. Der voraussichtliche Baubeginn wird mit viertem Quartal 2022 angegeben, die Gesamtdauer der Bauarbeiten ist mit insgesamt drei Jahren kalkuliert.
Befristete Umleitung
Mit der Sperre der Kapfschlucht geht zwangsläufig einher, dass der Stadtbus ab 2022 über die Dauer von zwei Jahren großräumig umgeleitet werden muss. Diese Umleitung bringt unweigerlich Auswirkungen auf den Fahrplan und die Streckenführung mit sich. Ziel aller Überlegungen ist eine Staureduzierung im Ardetzenbergtunnel, um Fahrzeitverluste für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) während der Bauarbeiten minimieren zu können. Dies kann allerdings nur durch eine noch stärkere Dosierung des Zuflusses auf den drei Zufahrtsstraßen zum Tunnel in Fahrtrichtung Zentrum möglich gemacht werden – was wiederum eine temporär verstärkte Staubildung auf diesen Zufahrtsrouten zur Folge haben wird.
Pilotversuch startet in Kürze
Um die Frage zu klären, ob es möglich ist, durch geänderte Ampelsteuerungen den Tunnel weitgehend freizuhalten und damit sowohl die Fahrzeitverluste in vertretbarem Rahmen zu halten als auch ergänzende Maßnahmen (zum Beispiel eine Verlängerung der Busspuren) treffen zu können, wird in Kürze ein zwischen der Stadt Feldkirch, dem Land Vorarlberg und dem Verkehrsverbund Vorarlberg abgestimmter Pilotversuch gestartet. Der öffentliche Verkehr wird in dieser Testphase allerdings weiterhin regulär über die Kapfschlucht geführt werden, da die erforderlichen Rahmenbedingungen für eine Umleitung der Busse durch den Tunnel zum Zeitpunkt der Testphase noch nicht umgesetzt werden können.
Belastbare Datengrundlage
Für den Individualverkehr werden diese Maßnahmen zu Staubildung und Wartezeiten in den Bereichen Hämmerlestraße, Illstraße und Kapfweg führen. Als Zeitraum für diesen – wie die Projektbeteiligten betonen – unbedingt erforderlichen Feldversuch sind drei aufeinanderfolgende Tage in der nächsten Woche, der Kalenderwoche 45 vom Montag, 2. November, bis zum Sonntag, 8. November, eingeplant. Dieser Pilotversuch ist – trotz der unvermeidlichen Unannehmlichkeiten – von enormer Wichtigkeit, um während der tatsächlichen Bauarbeiten ab dem Jahr 2022 einen funktionierenden ÖPNV mit sicheren Anschlüssen gewährleisten zu können.
Auskünfte
Für weitere Fragen, die den Stadtbus betreffen, wenden Sie sich bitte per Mail an Sigfried Burtscher (siegfried.burtscher@stadtwerke-feldkirch.at). Für alle weiteren Fragen, die die Verkehrslichtsignalanlagen betreffen, wenden Sie sich bitte per Mail an das Straßenbauamt unter strassenbau@vorarlberg.at.